Wie man sich das Brötchen für die Butter beim Frühstück sparen kann

Man ist ja schon daran gewöhnt, dass man täglich mit neuen Meldungen über die abstrusesten Trends überschwemmt wird. Die Nachricht aus den USA, dass Kaffee mit Butter ausreichend Energie spenden solle, um den ganzen Tag hellwach und fit zu bleiben, gehört zweifellos in diese Kategorie.

Das wäre schon toll, wenn man die alltäglichen Stresssituationen im Beruf und die privaten Durchhänger auf diese Weise spielend meistern könnte. Doch kann gebutterter Kaffee dieses Versprechen wirklich einlösen?

Der Kaffee wird mit Butter und Kokosöl angereichert und zum morgendlichen Frühstück wie ein traditioneller Kaffee getrunken. Hergestellt wird dieser Butterkaffee wie folgt: Kaffee ganz normal aufbrühen, ein etwas grösseres Butterstück oder Kokosöl (oder beides) dazugeben. Mit dem Mixer oder einem Milchaufschäumer sorgfältig vermischen – fertig. Man erhält ein Getränk, das von Konsistenz und Optik einem Cappuccino ähneln soll. Zudem soll es von ausgesprochenem Wohlgeschmack sein. Und es soll bis zum späten Nachmittag alle Sinne konzentriert wach halten, selbst wenn man zur Mittagszeit das Essen ausfallen lassen muss. So jedenfalls ist im Internet ziemlich oft nachzulesen.

Kombinationen von Fett und Heissgetränk haben eine lange Tradition. Schon seit über einem Jahrtausend verwenden die Tibeter einen Buttertee als Energiespender. An dieser Tradition soll sich auch der Nordamerikaner Davis Asprey orientiert haben, als er seinen Butterkaffee erfand. Er gab ihm den witzigen Namen „Bulletproof Coffee“ (kugelsicherer Kaffee). So absolut neu ist die Idee, statt Tee Kaffee mit Fett zu mischen, allerdings auch nicht. In Regionen Afrikas erfreut man sich schon etwas länger an diesem Mixgetränk.

Der Butterkaffee ist eine Kalorienbombe (circa 370 Kalorien je 50 Gramm Butter). Den gleichen Effekt erzielt man allerdings, wenn man auf herkömmliche Weise ein mit Butter bestrichenes Brötchen zu seinem schwarzen Kaffee verspeist. Die Ernährungsberaterin Marion Wäfler von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) bestätigt, dass es keinen Unterschied macht, ob man die Butter direkt im Kaffee oder auf einem separaten Stück Brot zu sich nimmt.

Die Fachberater der SGE vermuten hinter dem Rummel um die Kaffeebutter eine Marketingstrategie für eine spezielle neue Kaffeemischung. Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch die Tatsache, dass durch den Butterkaffee ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl entsteht und die Wirkung des Koffeins durch das Fett verlängert wird. Im Gegensatz zu der Variante des gebutterten Brötchens plus Kaffee enthält der Bulletproof Coffee übrigens keine Kohlenhydrate.

Am besten, Sie machen sich selbst ein Bild und teilen uns Ihre Erkenntnisse mit.

 

Oberstes Bild: © andiphoto – shutterstock.com

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