Tante-Emma-Läden sind wieder beliebt!

Erinnern Sie sich noch an Ihre Kindheit, als Sie nach der Schule in einem kleinen Laden Bonbons und Schokolade gekauft haben? Lange Zeit war dieses Ladenmodell vom Aussterben bedroht, doch es erlebt ein umfassendes Revival. Nachstehend finden Sie die Gründe, warum Tante-Emma-Läden heute wieder gefragt sind.

Einkaufen ist mehr als Produkte erwerben

Es ist erwiesen, dass die meisten Menschen nicht mehr nur einkaufen gehen, weil sie Lebensmittel oder anderes für den Haushalt benötigen. Vielmehr geht es darum, etwas zu erleben, wie beispielsweise die neue Frühjahrskollektion auf einer Modenschau oder ein köstliches Fondue bei Schweizer Wochen im Supermarkt. Auch der Einkauf im kleinen Laden um die Ecke oder in einer entsprechend eingerichteten Abteilung im grossen Einzelhandelsgeschäft ist sehr beliebt. Hier gibt es ein besonderes Ambiente, vor allem wenn die Läden mit nostalgischen Einrichtungsgegenständen ausgestattet sind. Das Konzept geht vielerorts auf und solche Läden sind wieder gefragt. Dies liegt vorwiegend an den drei Eigenschaften, die Sie hier finden können.

Kunden wünschen sich wieder persönlichen Kontakt

Während auf der einen Seite der Einkauf im Internet boomt, gibt es auf der anderen Seite die gegenteilige Tendenz: das Einkaufen mit persönlichem Kontakt zu einem Verkäufer oder einer Verkäuferin. Und genau das macht auch das Tante-Emma-Laden-Gefühl aus, denn es geht nicht nur um die jeweilige Ladengestaltung. Wenn manche Supermarktriesen einfach nur eine Ecke ihres Ladens entsprechend dekorieren, kommt kein Tante-Emma-Laden Feeling auf. Besuchen Sie doch lieber einen richtigen Tante-Emma-Laden!

Natürlich hatten Tante-Emma-Läden früher auch den Vorteil, dass sie in unmittelbarer Nähe zum Wohnort lagen und kein Fahrzeug nötig war, um die Einkäufe erledigen zu können. Doch es war immer auch der persönliche Kontakt, der den Ausschlag gegeben hat. Der Tante-Emma-Laden war sozialer Treffpunkt – dort trafen sich die Menschen, die im Ort beheimatet waren, immer wieder und tauschten sich aus. Im Zentrum des Kommunikationsaustausches stand der Inhaber des Ladens, der gleichzeitig auch den Mittelpunkt des Netzwerkes darstellte. Er wusste nicht nur über seine Produkte, sondern vor allem auch über seine Kundinnen und Kunden bestens Bescheid und liess dieses Wissen auch mit in die Gespräche einfliessen.

Dies sollte jeder, der heute mit dem Gedanken spielt, einen eigenen Tante-Emma-Laden zu eröffnen, bedenken. Vor allem aber sollten Sie und natürlich auch Ihr Personal in der Lage sein, diese Erwartungen und Ansprüche zu erfüllen und so das urtypische Konzept des Geschäfts zum Leben erwecken zu können.

Geschultes Personal spielt eine entscheidende Rolle

Wenn Sie sich fragen, welche Mitarbeiter oder welches Personal Sie für Ihren Tante-Emma-Laden einstellen sollen, so lautet die Antwort: Kommunikative Menschen, die gleichzeitig über entsprechendes Fachwissen und Know-how verfügen sollten. Zum einen sollten sie in der Lage sein, mit den Kunden in Kontakt zu treten und sich mit ihnen auszutauschen, zum anderen sollten sie sich natürlich mit den angebotenen Produkten auskennen. Zudem ist soziale Pflege gefragt, damit sich Ihre Kunden wohl und beinahe wie zuhause in Ihrem Laden fühlen und somit auch gern wiederkommen.


Geschultes Verkaufspersonal ist unbedingt erforderlich. (Bild: Ikonoklast Fotografie / Shutterstock.com)
Geschultes Verkaufspersonal ist unbedingt erforderlich. (Bild: Ikonoklast Fotografie / Shutterstock.com)


Es liegt auf der Hand, dass Sie Fachpersonal für den Verkauf einstellen müssen, damit der Laden wirtschaftlich erfolgreich läuft. Doch die Produktpalette und das jeweilige Wissen darüber ist eine Sache, die Kommunikation ist eine andere. Setzen Sie auf Angestellte, die den Small-Talk beherrschen und ihn auch gezielt einsetzen können. Denn nur so gelingt der Kontakt zum Kunden optimal. Ein Thema, das bei leichter Plauderei stets gut ankommt, ist das Wetter. Dieses Thema ist auch optimal geeignet, um in ein Gespräch einzusteigen. Aussagen wie „heute Morgen war es richtig kalt“ oder „endlich scheint wieder einmal die Sonne“ verlangen eine Reaktion und eine Antwort des Kunden, ohne dass dieser das Gefühl bekommt, zu einer Aussage oder zu einer Information über sich selbst gezwungen zu sein.

Je häufiger der Kunde dann in Ihr Geschäft kommt und dort einkauft, desto selbstverständlicher ergibt sich auch entsprechender Gesprächsstoff. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch Persönliches in die Unterhaltung mit einfliesst. Dies kann der Mitarbeiter beim nächsten Einkaufs durchaus in das Gespräch einbeziehen, etwa indem er Grüsse an den Gatten ausrichtet oder nachfragt, ob der Enkel wieder gesund ist. So fliesst das Persönliche unmittelbar in den Verkaufskontakt mit ein und echtem Tante-Emma-Feeling steht nichts mehr im Weg. Und genau das ist es, was wir im Alltag benötigen – ein persönliches Gespräch, das uns ein Lächeln ins Gesicht zaubert und die Sonne ein wenig heller strahlen lässt. Dass man Milch, Butter und Brot kauft, wird dabei fast zur Nebensache.

 

Oberstes Bild: © Tyler Olson – Shutterstock.com

MEHR LESEN