Ringelblumen sind wahre Beauty-Talente

Die erste Assoziation, die man bei dem Begriff „Ringelblume“ wohl hat, sind die beliebten Calendula-Salben, die eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung auf die Haut haben. Doch die hübsche Ringelblume kann noch deutlich mehr – sie wirkt nicht nur gegen zahlreiche gesundheitliche Probleme, sondern findet auch Verwendung in unterschiedlichen Kosmetika. Selbst als Nahrungsmittel wird die Ringelblume mittlerweile verwendet.

Es gibt viele unterschiedliche Arten von Ringelblumen – ihre eigentliche Heimat vermutet man im Mittelmeerraum. Die in Europa am weitesten verbreitete Sorte ist die Garten-Ringelblume. Es gibt nur eine wild wachsende Art in unseren Gefilden, nämlich die Acker-Ringelblume. Leider gilt sie mittlerweile als stark gefährdet.

Mehrere Jahrhunderte lang wurde die Calendula insbesondere von Bauern als „Wetterfrosch“ verwendet. Von Regen wurde ausgegangen, wenn die Blume am Morgen ihre Blüten geschlossen hielt.

Äussere und innere Heilkraft

Die medizinische Wirksamkeit von Calendula gilt als bestätigt. Wird sie äusserlich angewendet, so lindert sie wirksam Schmerzen und beschleunigt die Heilung von Ekzemen, Verbrennungen und Entzündungen. Innerlich wirkt sie gegen Schmerzen und Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Darüber hinaus wird der Ringelblume ein positiver Einfluss bei zu hohen Blutfettwerten sowie bei Menstruations- und Leberbeschwerden zugesprochen.

Die Erwähnung von Calendula als Heilpflanze lässt sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Schriftliche Quellen belegen, dass bereits Hildegard von Bingen Calendula gegen Vergiftungssymptome einsetzte.

Ringelblume ist als Bestandteil unterschiedlicher Produkte in Apotheken oder Drogerien erhältlich. Doch man kann auch ganz einfach aus selbst gepflückten und getrockneten Ringelblumen Salben, Öl oder Tee herstellen. Hier sollten Sie jedoch sicher sein, dass die entsprechenden Pflanzen nicht mit Pestiziden behandelt wurden. Die Verwendung von gekauften Schnittblumen ist daher nicht zu empfehlen, denn hier können Sie nicht genau nachvollziehen, woher die Pflanze stammt.

Tipp: Ringelblumensalbe

Zutaten und benötigtes Zubehör:

  • Salbentiegel
  • Teesieb
  • 10 gr Blüten der Ringelblume
  • 90 gr Pflanzenfett
  • 15 ml Pflanzenöl (z. B. aus Raps)

Herstellung:

  • Fett klein schneiden und mit dem Pflanzenöl in einem Topf verrühren. Blüten hinzugeben. Bei niedriger Temperatur und gelegentlichem Umrühren das Fett schmelzen. Bei geringer Temperatur 30 min sieden.
  • Masse über Nacht ruhen lassen und Prozedur am Folgetag wiederholen.
  • Salbentiegel mit Teefilter ausstatten und flüssige Masse hindurchgiessen. Filter entnehmen, Salbe erkalten lassen, Tiegel gut verschliessen.


Man kann aus selbst gepflückten Ringelblumen ganz einfach Salben herstellen. (Bild: Simone Andress / Shutterstock.com)


Schöne und wertvolle Gartenpflanze

Im Garten gepflanzt, können Sie ab Juni die schönen, leuchtend gelben Blüten der Ringelblume bestaunen. Die Pflanze ist nicht besonders anspruchsvoll, freut sich jedoch über einen Sonnenplatz mit durchlässigem Boden. Sie wird stattliche 60 cm hoch.

Als Gartenbesitzer sollten Sie auf Sorten mit ungefüllten Blüten zurückgreifen, denn diese sind eine wichtige Nahrungsquelle für Hummeln und Bienen; bei den gefüllten Blüten reichen die Tierchen nicht an den Nektar.

Des Weiteren gilt die Ringelblume als wertvolle Gründüngerpflanze, denn ihre langen Pfahlwurzeln sorgen für eine Lockerung des Bodens. Als Beipflanze in Gemüsebeeten verwendet, bildet sie einen zuverlässigen Schutz gegen Fadenwürmer. Selbst verwelkte Pflanzen erfüllen noch einen guten Nutzen als organischer Dünger.

Ringelblume in Kosmetikprodukten

Es gibt zahlreiche Cremes auf Calendula-Basis, welche für eine Pflege, Glättung und Beruhigung insbesondere trockener Haut geeignet sind. Auch für spröde und rissige Hände eignet sich Calendula ganz hervorragend. In Fettstiften verarbeitet leistet sie gute Dienste gegen raue Lippen, Ringelblumenshampoo macht trockenes Haar wieder geschmeidig. Auch in Seifen, Massageöl und Babycremes ist häufig Calendula zu finden.

Rezept: Ringelblumenshampoo mit aufhellendem Effekt für blonde Haare

Zutaten und benötigtes Zubehör:

  • 1 Haarsieb oder Kaffeefilter
  • Kunststoffflasche oder anderer Behälter
  • 4 EL Naturshampoo
  • 2 TL getrocknete Ringelblumenblüten
  • 2 TL getrocknete Kamillenblüten
  • 2 TL geriebene Zitronenschalen
  • 250 ml destilliertes Wasser

Herstellung:

  • Destilliertes Wasser, Blüten und Zitronenschalen in einem Topf vermischen und zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen und 30 Minuten ziehen lassen.
  • Flüssigkeit filtern, in Behälter auffangen und mit dem Shampoo vermischen. In Flasche abfüllen. Fertig!



Leckeres aus Ringelblumen

Tee aus Ringelblumen beruhigt den Magen und wird daher oft als Arznei eingesetzt. Da die gelbe Farbe getrockneter Ringelblumen besonders schön aussieht, werden diese aber auch oft anderen Teesorten hinzugefügt.

Ebenso schön sehen die Blüten in Salaten und anderen Gerichten oder als Deko auf dem Teller oder dem Tisch aus. Zudem kann Ringelblumenextrakt auch als Lebensmittelfarbe eingesetzt werden.

Ringelblumensirup als Süssungsmittel, Konzentrat für Limo oder Aroma für Backwaren

Zutaten:

  • 1 Handvoll Blüten und Blätter der Ringelblume
  • 1 l destilliertes Wasser
  • 1 kg Zucker
  • 1 gestrichener TL Zitronensäure

Zubereitung:

  • Blätter und Blüten waschen, mit destilliertem Wasser in einen Topf geben und aufkochen lassen. Dann vom Herd nehmen und 30 Minuten warten.
  • Flüssigkeit durch Sieb filtern und in Gefäss auffangen. Wieder in den Topf füllen, Zucker einrühren und unter ständigem Rühren erneut zum Kochen bringen. Kochen, bis der Zucker komplett aufgelöst ist.
  • Zitronensäure zugeben, wieder aufkochen, vom Herd nehmen. Den nun entstandenen heissen Sirup in eine Flasche füllen und gut verschliessen.

 

Oberstes Bild: Die Ringelblume ist eine äusserst beliebte und vielseitige Heilpflanze. (© Akvile Rakstyte / Shutterstock.com)


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