Millionäre weltweit auf dem Vormarsch
von Michael Radtke
Unsere globalisierte Welt bringt immer mehr Millionäre hervor. Wirtschaftliche Erfolge werden in der Gegenwart in immer kürzeren Zeiträumen erzielt. Es ist kaum vorstellbar, dass auf unserem Globus täglich durchschnittlich etwa 130 neue Millionäre hervorgebracht werden.
Unter den Reichen selbst gibt es wiederum welche, die ein immer grösseres Vermögen anhäufen. Aller zwei Tage gibt es einen neuen Milliardär. Auch hier in der Schweiz gibt es immer mehr Superreiche. Die neuen Reichen kommen allerdings nicht mehr nur aus den dafür traditionell bekannten Ländern und Regionen wie Europa oder den USA.
Dabei haben Nordamerika und Europa ihre Vormachtstellung noch lange nicht verloren. Doch die grossen Privatvermögen kommen immer öfter aus dem Raum Asien und Ozeanien. Die dortigen Vermögen haben sich in kurzer Zeit um mehr als 18 % auf eine Summe von 14‘200 Milliarden Dollar vergrössert. Wenn diese Entwicklung beibehalten wird, dann wird nach Expertenmeinung der Spitzenreiter Nordamerika bereits 2015 von Asien/Ozeanien überflügelt.
Zahl der Schweizer Millionäre 2013 um 47‘500 gestiegen
Im Ausland gilt die Schweiz als ein Land der Superreichen. Dies ist gar nicht so falsch. Für das Jahr 2013 kann die Schweiz über 47’500 neue Millionäre verbuchen. Der exklusive Kreis der Millionäre ist 2014 auf 430’000 Personen gestiegen. Oder anders ausgedrückt: Statistisch ist jeder achte Schweizer ist ein Millionär. Die Schweiz ist klein, und hat doch eine der grössten Millionärsdichten. Wie es scheint ist die Finanz- bzw. Immobilienkrise an den Reichen, Superreichen und Ultrareichen vorbeigegangen. Und was für die Schweiz gilt, ist natürlich auch weltweit für die Millionäre und Milliardäre zutreffend. Die Krise hat ihre privaten Vermögen kaum getroffen. Wer Mitglied im eidgenössischen Klub der Reichen wird, hat nachgewiesen, dass er ein Vermögen im Wert von mehr als einer Million Dollar besitzt. Die Zahl der Ultrareichen mit einem Vermögen von über 100 Millionen Dollar beträgt immerhin 388.
Fünfter Rang auf der weltweiten Vermögensrangliste
Zur Bewertung der Vermögen werden Bargeld, Wertpapiere und andere investierbare Mittel herangezogen. Unternehmen, Immobilien, Luxusgüter wie Fahrzeuge und Kunstwerte gehören nicht dazu. Die Schweiz nimmt im weltweiten Vergleich mittlerweile den fünften Rang bei den privaten Vermögen ein.
Schlusslicht Lateinamerika
Während die Region Asien-Ozeanien dabei ist, wirtschaftlich mit Riesenschritten aufzuholen und dort die Vermögensmillionäre zunehmen, verharrt Lateinamerika am Ende der Wertschöpfungskette. Neben problematischen ökonomischen Strukturen um Kinderarbeit und Korruption ist auch die wirtschaftliche Stagnation in Brasilien, dem Land am Zuckerhut mit seinen vielen Millionären, ein Grund für den geringen Zuwachs an privatem Vermögen in dieser Region.
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