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Die neue Apple Watch mit Bezahlfunktion – wie viel Erfolg verspricht Mobile-Payment?

06.05.2015 |  Von  |  News

Schon vor einigen Wochen wurde Apples neuestes Gadget angekündigt und ist nun seit Freitag endlich offiziell verfügbar bzw. wird ausgeliefert. Prognostiziert als meistverkaufte Smartwatch wird diese Uhr mühelos Wettbewerber wie Pebble, LG oder den Platzhirsch Samsung hinter sich zurücklassen.

Dabei gibt es diese Hits aktuell nicht in den Apple Stores zu kaufen, sondern nur online.

Seit Freitag ist sie weltweit erhältlich, zumindest für die Besteller, die sich frühzeitig angemeldet und sich so online ihr persönliches Exemplar der Apple Watch gesichert haben. Dass Apple beim Launch der ersten Produktinnovation seit dem iPad im Jahr 2010 vor allem auf das Internet als Absatzkanal setzt, ist sicherlich kein Zufall, sondern Teil der Marketingstrategie. Und die geht aktuell für das Unternehmen aus Cupertino augenscheinlich auf, denn nach Einschätzungen von Analysten beläuft sich die Zahl der weltweiten Vorbestellungen auf rund 2,3 Millionen – und dieser Wert kann sich bis Jahresende noch verzehnfachen.

Ein Gerät beinhaltet zwei Wachstumstechnologien

Für Dan Wagner, Gründer und CEO von Powa Technologies, eines in London ansässigen Unternehmens, das Mobile-Payment-Anwendungen entwickelt, bietet die Apple Watch Verbrauchern erstmals Zugang zu einem Produkt, das zwei der sich am dynamischsten entwickelnden Wachstumstechnologien kombiniert: Wearables und mobile Zahlungsmöglichkeiten. Dass Apple, immerhin eines der wichtigsten Unternehmen der Welt, auf eine solche Kombination setzt, zeige „die zunehmende Bereitschaft der Verbraucher, innovative und bequeme Zahlungsalternativen anzunehmen“, so Wagner.


Die Smartwatch wird mühelos Wettbewerber wie Pebble, LG oder den Platzhirsch Samsung hinter sich zurücklassen. (Bild: © aradaphotography - shutterstock.com)

Die Smartwatch wird mühelos Wettbewerber wie Pebble, LG oder den Platzhirsch Samsung hinter sich zurücklassen. (Bild: © aradaphotography – shutterstock.com)

 


Die neue Apple Watch stellt einen Meilenstein in der Weiterentwicklung von Apple Pay dar, das Nutzer des iPhone 6 und 6S bereits als Standardfunktion einsetzen können und das ebenfalls auf den Vorgängermodellen iPhone 5 und 5S genutzt werden kann. Allerdings ist die Akzeptanz von Apple Pay besonders in den USA, der Heimat von Apple, gering: Die überwiegende Mehrheit der amerikanischen Einzelhändler akzeptiert Apple Pay als Bezahlmethode nicht oder noch nicht, da sie die Technologie der Near Field Communication (NFC) nicht einsetzt.

Die Apple Watch würden vier von zehn Käufern zum Bezahlen nutzen

Einer aktuellen Umfrage zufolge würden rund 40 Prozent der Apple-Watch-Käufer Wearable-Technologie nutzen, um damit kleinere und grössere Einkäufe im Laden um die Ecke oder im Supermarkt zu bezahlen. Bequem, ohne die Kreditkarte oder gar Bargeld zu zücken. Eine verlockend grosse Anzahl angesichts des zu erwartenden weltweiten Erfolgs von Apples multifunktionaler Armbanduhr – und sicher auch ein zugkräftiges Argument für Einzelhändler, in die notwendige technische Infrastruktur zu investieren.



Dennoch gilt Mobile Payment noch immer nicht als sogenanntes „Killer Feature“, das alleine die Absatzzahlen von Wearable-Technologie in die Höhe treibt. Nur gut jeder achte Smartphone-Nutzer sieht in mobilen Bezahlsystemen den Hauptgrund, sich ein tragbares Gerät wie die Apple Watch zuzulegen. Sie werten Mobile Payment eher als „Nice-to-have“ und eben nicht als „Must-have“, wie Wagner betont. Nach seiner Einschätzung wird es trotz des enormen Erfolges der Apple Watch also noch einige Zeit dauern, bis die neue Technologie einen erheblichen Einfluss auf die Strategie des Einzelhandels haben wird.

 

Oberstes Bild: © Canadapanda – shutterstock.com