SRG: Tagung in Chur

Am vergangenen Freitag hat die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR zum vierten Mal ihre nationale Tagung in Chur gehalten. Thema der Tagung war der Beitrag der SRG zur Demokratie. 

Vertreter aus allen vier Sprachregionen sowie Branchenkenner setzten sich mit der Frage auseinander, wie das SRG-Programmangebot den demokratischen Auftrag von Verfassung, Parlament und Bundesrat umsetzt.

Gemäss bundesrätlicher Konzession trägt die SRG zur freien Meinungsbildung des Publikums bei und stellt vielfältige und sachgerechte Information bereit.

Dieser Auftrag ist staatspolitisch und kulturell komplex und muss immer wieder neu interpretiert und vermittelt werden. Im Gegensatz zum Service public der Post, Telekommunikation oder des öffentlichen Verkehrs sei der Service public bei den elektronischen Medien schwieriger zu messen, meinte Walter Thurnherr, Generalsekretär des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek).

Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, richtete sich in einer Videobotschaft an die Tagung und betonte die «Unverzichtbarkeit eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks, dessen Finanzierung gesichert ist». Laut Schulz hatte es der ehemalige deutsche Verfassungsrichter Dieter Grimm auf folgenden Punkt gebracht: «Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk wird gebraucht, weil der kommerzielle Rundfunk, der von Werbung lebt und sein Programm daran ausrichten muss, zur Meinungsbildung des Publikums nicht genug beiträgt.»

Die Chefredakteurin des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Sonia Mikich, machte auf die Schwierigkeiten des heutigen Medienalltags aufmerksam. Es herrsche ein «Geschwindigkeitsfetischismus, aufgrund dessen wir immer besser informiert seien, ohne jedoch klüger zu werden».

 

Artikel von: SRG SSR
Artikelbild: © JHK2303 – shutterstock.com

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