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Studie zeigt Aufklärungsbedarf zu Demenz

02.11.2015 |  Von  |  News

Die Schweizer Bevölkerung zwischen 40 und 99 Jahren kennt die Warnzeichen einer Demenz und sie weiss, wohin sie sich bei Krankheitsverdacht wenden kann. Dies zeigt eine Studie von gfs-zürich, welche im Auftrag der Alzheimervereinigung und Pro Senectute im Mai 2015 durchgeführt wurde.

Dennoch besteht Aufklärungsbedarf. So fühlen sich lediglich 35 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer gut oder sehr gut über Demenz informiert. Ein Drittel glaubt, dass Vorbeugung nicht möglich ist. Die Erhebung zeigt, dass Angst und Überforderung im Umgang mit Menschen mit Demenz auftreten.

Die Alzheimervereinigung und Pro Senectute will mit der zweiten Welle der nationalen Informations- und Sensibilisierungs-Kampagne „Demenz kann jeden treffen“ hier ansetzen.

Neben der weiteren Information und Aufklärung der Bevölkerung möchte die Kampagne Berührungsängste gegenüber Menschen mit Demenz abbauen: Ein Drittel der Befragten hatten noch nie Kontakt mit einem an Demenz erkrankten Menschen. Nur 53% der befragten Personen können sich vorstellen, sich um jemanden mit Demenz zu kümmern.


Winfried Dötsch (57) hat die Diagnose Alzheimer seit einem Jahr: "Ich konnte keine Unterlagen mehr sortieren." (Bild: © obs/Pro Senectute/www.memo-info.ch)

Winfried Dötsch (57) hat die Diagnose Alzheimer seit einem Jahr: „Ich konnte keine Unterlagen mehr sortieren.“ (Bild: © obs/Pro Senectute/www.memo-info.ch)


Ein offenes Ohr für Betroffene, ohne Vorbehalte mit der Krankheit umgehen

Berührungsängste entstehen aus Unwissen. Pro Senectute und die Alzheimervereinigung haben deshalb Videoporträts von Betroffenen realisiert. Die Porträts auf der Kampagnen-Webseite memo-info.ch haben eine klare Botschaft, erklärt Werner Schärer, Direktor von Pro Senectute Schweiz.

„Die Betroffenen appellieren an andere Demenzkranke und ihre Angehörigen, offen mit der Krankheit umzugehen. Der offene Umgang vermindert die Isolation und ermöglicht Unterstützung und Entlastung aus dem Umfeld.“



Für Birgitta Martensson, Geschäftsleiterin der Alzheimervereinigung, ist eindrücklich, wie entschlossen sich die Betroffenen der Krankheit entgegenstellen. „Es sind couragierte Aussagen. Sie machen anderen Betroffenen Mut und zeigen: Ein gutes Leben mit Demenz ist möglich.“

 

Artikel von: Pro Senectute / Schweizerische Alzheimervereinigung
Artikelbild: © SpeedKingz – shutterstock.com