Drei Schwyzer Schulen als erste „Energieschulen“ ausgezeichnet
von Samuel Nies
Drei Schwyzer Schulen haben im Beisein von Bundesrätin Doris Leuthard und dem Schwyzer Regierungsrat Othmar Reichmuth die Auszeichnung «Energieschule» erhalten. Damit würdigt der Trägerverein Energiestadt ihren langfristigen Einsatz für einen nachhaltigen Ressourcenumgang. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte haben als Pilotschulen den Prozess zur Energie-Auszeichnung für Schulen initiiert, kritisch mitgeprägt und im Schulalltag verankert.
Barbara Schwickert, die Präsidentin des Trägervereins Energiestadt, überreichte der Kantonsschule Kollegium Schwyz und den beiden Mittelpunktschulen Rothenthurm und Steinen die neue Auszeichnung «Energieschule». Im Unterschied zu vielen anderen Schulen behandeln die drei Ausgezeichneten den nachhaltigen Ressourcenumgang nicht punktuell, sondern umfassend und langfristig. Sie haben das Thema in der Schulkultur und im regulären Unterricht verankert und setzen ein Programm mit Energie-Aktionen um. Damit nehmen die drei Schwyzer Schulen eine Vorreiterrolle ein.
Jugendliche leben schonenden Ressourcenumgang vor
Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunika-tion (UVEK), würdigte das grosse Engagement aller Projektbeteiligten.
Sie seien für die Gesellschaft wichtige Vorbilder. «Die Schülerinnen und Schüler haben sich nicht nur zusammen mit den Lehrkräften intensiv mit dem nachhaltigen Ressourcenumgang auseinandergesetzt, sondern sie haben auch Verantwortung übernommen.
Sie sensibilisieren die nachfolgende Generation für die Herausforderungen eines intelligenten Umgangs mit knappen Ressourcen.» Die Bundesrätin lobte die Jugendlichen für ihren nachhaltigen Lebensstil: «Ich bin stolz: Ihr habt Phantasie – Ihr zeigt Arbeitseifer. Ihr seid der Beweis, dass der Bundesrat mit der Energiestrategie 2050 richtig liegt.»
Von der ersten Idee zum energiepolitischen Meilenstein
Die Sensibilisierung von Jugendlichen für das Thema Energie hat im Kanton Schwyz einen festen Platz. 2010 lancierte das Elektrizitätswerk des Bezirks Schwyz (EBS) das jährliche «EBS-Forum Jugend und Energie» mit Workshops. Daraus entstand die Idee eines längerfristigen Programms für Schulen. Das Vorhaben wurde ermöglicht durch einen Schulterschluss des Bezirks und Kantons Schwyz, des EBS und von Energiestadt.
Diese Protagonisten stellten 2013 eine Begleitgruppe mit Energie- und Bildungsfachleuten zusammen. Gemeinsam mit den drei Pilotschulen entwickelte die Gruppe die Auszeichnung wie auch die Unterlagen. Damit stellten die Verantwortlichen die praxisnahe Ausgestaltung sicher. Schliesslich integrierten sie die Auszeichnung in die Strukturen des Qualitätslabels Energiestadt.
Im Verlauf des Projekts nahmen die Pilotschulen die Themen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und nachhaltiger Ressourcenumgang im Unterricht auf und liessen sie zum Teil der Schulkultur werden. Dieser Prozess wurde durch die Gründung eines Energiegremiums, die Erstellung eines Jahresprogramms mit Energie-Aktionen sowie die Verankerung der nachhaltigen Ressourcennutzung im Schulleitbild gestärkt. Elemente, die heute zu den Pflichtkriterien der Auszeichnung gehören.
Nach rund drei Jahren ist es nun gelungen, die Entwicklungsarbeit abzuschliessen und die ersten drei Schulen auszuzeichnen. Ab sofort steht es sämtlichen Sekundar- und Mittelschulen einer Energiestadt offen, ebenfalls die Auszeichnung «Energieschule» anzustreben.
Energiestadt-Label für eine umweltverträgliche kommunale Energiepolitik
Das Qualitätslabel Energiestadt zeichnet Gemeinden aus, die den Weg des nachhaltigen Ressourcenumgangs konsequent verfolgen. So haben seit 1991 rund 400 Städte und Gemeinden das Energiestadt-Label erhalten. Heute leben 4,5 Millionen Schweizerinnen und Schweizer in einer Energiestadt, mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Energiestädte nutzen Energie effizient. Sie fördern erneuerbare Energien wie Wasserkraft und Solarwärme und gestalten den Verkehr umweltverträglich. Zudem sensibilisieren sie die Bewohner und die Wirtschaft für eine effiziente Energienutzung.
Energiestadt ist Teil des Bundesprogramms EnergieSchweiz. Inhaber des Labels ist der Trägerverein Energiestadt, dem über 600 Gemeinden und Regionen angehören.
Artikel von: Kommunikation Energiestadt c/o Dr. Schenker Kommunikation AG
Artikelbild: © Energiestadt