Winterhilfe: Höchststand bei Zahl der Hilfesuchenden
von Samuel Nies
An der Delegiertenversammlung der Winterhilfe Schweiz in Visp wurde unter der Leitung des Zentralpräsidenten Alt-Bundesrat Samuel Schmid die Jahresrechnung des 79. Geschäftsjahres 2014/2015 verabschiedet.
Das Betriebsergebnis weist dank stabilem Spendeneingang und einer Firmenspende einen Gesamtertrag von beinahe 6,8 Mio. Franken (Vorjahr: 6 Mio. Franken) auf. Diesem Mehr an Einnahmen stehen gewachsene Ausgaben, vor allem für die Unterstützungen von Menschen in Not in der Schweiz, gegenüber. Zudem konnten die Leistungen an die kantonalen Winterhilfen erhöht werden.
Die Aufhebung des Euromindestkurses durch die Schweizer Nationalbank vom 15. Januar 2015 hat für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz weitreichende Folgen. Auch wenn die grosse Welle der Entlassungen erst jetzt, gegen Jahresende, an Schub gewinnt, waren die Konsequenzen vor allem für exportorientierte und industrielle Betriebe bereits in der ersten Jahreshälfte zu spüren.
Betroffen von diesen Konsequenzen (Kurzarbeit, Lohnkürzungen, etc.) sind schlussendlich die Arbeitnehmenden, vor allem Working Poor. Die Anzahl an Hilfsgesuchen an die Winterhilfe hat erneut (+ 4 Prozent) zugenommen hat, was eine Folge sein kann. Insgesamt haben die 26 kantonalen Winterhilfen 14’796 Hilfeleistungen an 21’210 Menschen in der Höhe von 4,4 Mio. Franken erbracht.
Besonders erwähnenswert ist die Zunahme der Naturalleistungen wie Kleiderpakete (+ 29 Prozent) und Betten (+ 20 Prozent). Auch die Gesundheitskosten belasten das Budget von armutsbetroffenen Einzelpersonen, Paaren und Familien immer mehr. Hier wurden im Vorjahresvergleich 21 Prozent mehr Leistungen erbracht.
Die Winterhilfe leistet Unterstützung in der gesamten Schweiz und ist föderal organisiert. Das Leitungsgremium der gesamten Organisation, der Zentralvorstand, wird weiterhin von alt Bundesrat Samuel Schmid präsidiert. Neu in den Zentralvorstand der Winterhilfe wurde Paola Eicher, Caslano, gewählt. Sie ersetzt Dr. Rudolf Meier. Die Nachfolge für den im September verstorbenen Vizepräsidenten Franz Decker wird zu einem späteren Zeitpunkt geregelt.
Zu Beginn des 80. Geschäftsjahres der Winterhilfe, also per 1. Juli 2015, fusionierten die Geschäftsstellen Kanton Zürich und Stadt Zürich. Das Präsidium der neuen Winterhilfe Zürich hat Nationalrätin Dr. Kathy Ricklin übernommen.
Artikel von: Winterhilfe Schweiz
Artikelbild: © Chutima Chaochaiya