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Studie: Marihuana sorgt für Sprachverlust!

03.02.2016 |  Von  |  Beitrag

Und es ist doch nicht harmlos. Was frühere Studien nahelegten, hat jetzt eine Untersuchung der Université de Lausanne unter der Leitung von Reto Auer bestätigt: Der langjährige Konsum von Marihuana führt zur Verschlechterung des verbalen Erinnerungsvermögens!

Das Team um Reto Auer hat die kognitive Leistungsfähigkeit von Konsumenten in mittleren Jahren untersucht. Frühere Studien hatten bereits einen Zusammenhang zwischen dem Langzeitkonsum und Einschränkungen der Kognition, vor allem beim Lernen und Erinnern neuer Informationen, nachgewiesen.

Studie mit 3500 Teilnehmern

Ein Zusammenhang mit einer geringeren konsumierten Menge wurde bisher jedoch nicht nachgewiesen. Die Wissenschaftler nutzten Daten der Studie „Artery Risk Development in Young Adults“, die Werte aus 25 Jahren Konsum von Marihuana enthält. Im letzten Jahr der Studie wurde die kognitive Leistung durch Standardtests zum verbalen Erinnerungsvermögen, der Geschwindigkeit bei der Verarbeitung und den Leistungen bei der Ausführung beurteilt.

Mit diesen Daten untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen jahrelangem Konsum und der kognitiven Leistung in den mittleren Lebensjahren. 3499 Teilnehmer wurden getestet. Von 3385 lagen Daten zur kognitiven Funktion vor. Von ihnen gaben 84,3 Prozent einen Konsum an, 11,6 Prozent setzten diesen Konsum bis ins mittlere Alter fort.

Wörter werden vergessen

Es zeigte sich, dass ein früherer Konsum mit einem schlechteren verbalen Erinnerungsvermögen in Zusammenhang stand. Andere Bereiche der Kognition schienen nicht betroffen zu sein. Pro fünf Jahre früheren Konsums verringerten sich die Werte um 0,13 Punkte. Das entspricht in etwa, dass einer von zwei Teilnehmern sich an ein Wort weniger in einer Liste von 15 Ausdrücken erinnerte.



Die Fachleute weisen trotz der Grösse der Studie auf einige mögliche Einschränkungen hin. Die Angaben der Teilnehmer könnten nicht zuverlässig sein. Die Messungen während des Konsums von Marihuana waren nicht regelmässig und wurden daher nicht berücksichtigt. Da die kognitiven Tests nur einmalig durchgeführt wurden, ist es nur schwer möglich festzustellen, wann die Veränderungen der Ergebnisse stattgefunden haben könnten. Die Ergebnisse wurden in „JAMA Internal Medicine“ veröffentlicht.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © Stanimir G.Stoev – shutterstock.com

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