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Chrome-App gibt Warnhinweise bei Schock-Szenen in Serien

05.02.2016 |  Von  |  Beitrag

Angstmachende Szenen gehören zu vielen spannenden TV-Serien dazu – aber manche Menschen reagieren besonders stark darauf. So wie Danielle Leong, die infolge von sexuellem Missbrauch an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Als sie in einer Netflix-Serie ohne Vorwarnung eine Vergewaltigungsszene sah, wurden die mit der Störung verbundenen Ängste und Gefühle erneut ausgelöst.

Um anderen Serien-Liebhabern mit ähnlichen Problemen zu helfen, hat Leong nun die App „Feerless“ entwickelt, die als Erweiterung für den Browser „Chrome“ eingesetzt werden kann. Wenn auf Chrome Netflix gestreamt wird, zeigen die Bewertungen anderer Nutzer eine kleine, leuchtende Blase am rechten unteren Bildrand an, bevor etwas Angstauslösendes in der Serie passiert.

Geistige Gesundheit schützen

„Für mich geht es hier um geistige Gesundheit“, erklärt Leong. „Das vordergründige Ziel dieser App ist es, dass versichert wird, dass Menschen ein Leben leben können, das so normal ist wie möglich, ohne ängstlich darauf zu warten, dass wieder etwas Schlimmes passieren wird oder etwas die Belastungsstörung von Neuem auslöst.“

Damit die Anwendung funktioniert, muss es aber auch Menschen geben, die sich die Serien zur Gänze ansehen und die entsprechenden Szenen als Angst auslösend einstufen. „Du musst niemand sein, der unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, um diese App zu verwenden“, so Leong. „Jeder, der sich mit uns verbünden will, kann uns helfen, Szenen zu melden.“



Andere Anwendungsbereiche denkbar

Leong wünscht sich, dass der Service in Zukunft auch über die Grenzen von Netflix und Chrome hinaus genutzt werden kann. Sie denkt, dass die App auch für Eltern nützlich sein könnte; schliesslich können sich auch in zahmen Filmen oder Serien für Kinder ungeeignete Szenen verstecken. Wenn Feerless abhebt, könnten auch Trigger-Warnungen für andere Traumata ausgegeben werden – je nachdem, worauf Personen sensibel reagieren, sollen die Warnungen angepasst werden.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © Antonio Guillem – shutterstock.com

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