Kaum Schaden durch Online-Piraterie in Deutschland
Eine Studie der Generaldirektion Wachstum der Europäischen Kommission kommt zu dem Schluss, dass Online-Piraterie nur wenig Einfluss auf die Filmbranche in Deutschland hat. Der europäische Schnitt von Einbussen bei den legalen Verkäufen von 4,4 Prozent wird bei Weitem nicht erreicht.
20 Prozent der Konsumenten seien für den Löwenanteil der Piraterie verantwortlich und nicht jede illegale Gratis-Konsumation koste eine Filmverkauf sind weitere Ergebnisse der Studie.
Werbeeffekt durch Gratis-Vorschau
Die Studie mit 30.000 Befragten in sechs EU-Ländern ist der Frage nachgegangen, ob und wie sehr Piraterie Filmverkäufen wirklich schadet. Die Forscher haben ermittelt, dass pro 100 illegal und kostenlos konsumierten Filmen nur 37 legale Verkäufe verloren gehen.
Das liegt unter anderem daran, dass es den Effekt der Gratis-Vorschau wirklich gibt. Wer einen Film einmal illegal kostenlos gesehen hat, sieht ihn sich laut Studie sogar eher mehrmals legal und bezahlt an. Allerdings kann dieser positive Effekt die Verluste insgesamt nicht aufwiegen.
Im Schnitt erleidet die Filmbranche in Europa pirateriebedingte Einbussen von 4,4 Prozent bei den legalen Verkäufen, so die Forscher. Allerdings gibt es von Land zu Land grosse Unterschiede. In Deutschland sind die Verluste durch Piraterie mit lediglich 1,65 Prozent am geringsten.
Spitzenreiter unter den sechs erfassten Ländern ist Spanien mit geschätzten 10,41 Prozent. Diese deutlichen Unterschiede könnte den Forschern zufolge damit zusammenhängen, wie gut die verschiedenen Antipiraterie-Massnahmen einzelner Länder funktionieren.
Anteil der Piraten liegt bei einem Fünftel
Die Forscher kommen zum Schluss, das relativ wenige schwarze Schafe für den überwältigen Anteil der finanziellen Einbussen verantwortlich sind. Denn 94 Prozent der durch Piraterie verlorenen Filmverkäufe entfallen auf lediglich 20 Prozent der Konsumenten. Das lege nahe, dass diese Verluste wohl eher durch passend auf diese Gruppe zugeschnittene politische Massnahmen weiter eingedämmt werden könnten.
Artikel von: pressetext.redaktion
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