Wilderei im Dreiländereck – Buchvernissage

Der Direktor des Schweizerischen Nationalparks Heinrich Haller präsentiert am 12. Oktober sein neuestes Buch: „Wilderei im rätischen Dreiländereck – Grenzüberschreitende Recherchen mit einer Spurensuche bis nach Tibet“. Haller hat sich 15 Jahre lang intensiv mit dem Thema Wilderei und deren Bekämpfung auseinandergesetzt. Im Rahmen seiner Buchvernissage in Zernez möchte er seine Erfahrungen mit seinen Gästen teilen.

Die Wilderei ist nicht nur ein (oft romantisch überhöhter) Teil der Vergangenheit, sondern gehört selbst in unserem Raum nach wie vor zur jagdlichen Realität. Global betrachtet gilt die illegale Jagd sogar als ein Hauptproblem für den Naturschutz. Diesen verschiedenen Perspektiven hat Nationalparkdirektor Heinrich Haller seit vielen Jahren besondere Aufmerksamkeit geschenkt und eigene Recherchen durchgeführt. Seine Erfahrungen und Erkenntnisse sind unter dem oben angegebenen Titel in Buchform verarbeitet. Das im Haupt Verlag erschienene Werk wird an der Präsentation vom 12. Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt.


Wilderei im rätischen Dreiländereck (Bild: © Schweizerischer Nationalpark)
Wilderei im rätischen Dreiländereck (Bild: © Schweizerischer Nationalpark)

Wilderei im rätischen Dreiländereck (Bild: © Schweizerischer Nationalpark)
Ausgangspunkt der vorliegenden Studie ist der Schweizerische Nationalpark (SNP). In dessen hundertjähriger Geschichte gab es immer wieder Übergriffe von Wilderern, vor allem aus dem benachbarten Italien. Einheimische Frevler haben den überdurchschnittlich gut bewachten SNP stets gemieden.

Mit der im Jahre 2005 ins Leben gerufenen korps- und länderübergreifend ausgerichteten Arbeitsgruppe „Wilderei im Nationalpark“ konnte die illegale Jagd bei uns in die Schranken gewiesen werden. Jenseits der Landesgrenze ist die Situation aber noch nicht überall unter Kontrolle. Besonders problematisch ist der weltweite Handel mit Teilen illegal erlegter geschützter Wildtiere, der auch unsere Region betrifft. Dies zeigt sich am Beispiel eines aussergewöhnlichen Falles im Zusammenhang mit Shahtoosh-Schals, die aus der äusserst feinen Wolle der Tibet-Antilope gefertigt sind.

Das Buch „Wilderei im rätischen Dreiländereck“ schliesst alle relevanten Aspekte ein, dokumentiert das Phänomen des Frevlertums quantitativ und setzt wildbiologische Schwerpunkte. So steht die Frage nach den Einflüssen der illegalen Jagd auf Wildtierpopulationen im Zentrum der Betrachtungen. Auf diesen Grundlagen wird ein umfassendes Gesamtbild der Wilderei entworfen, und selbstverständlich werden auch Wege zur Verbesserung der Situation dargelegt.

Das stattliche Werk im Format 17 x 24 cm ist gebunden und umfasst 304 Seiten, einschliesslich zahlreicher einzigartiger Bilddokumente, Karten und Grafiken. Es kostet CHF 39.–.

Haller, H. (2016): Wilderei im rätischen Dreiländereck. Grenzüberschreitende Recherchen mit einer Spurensuche bis nach Tibet. Nationalpark-Forschung in der Schweiz 105/I. Haupt Verlag, Bern.
ISBN 978-3-258-07965-3.

Eine Leseprobe finden Sie hier.

Details zur Naturama-Vortragsreihe sind unter www.nationalpark.ch/naturama zu finden.

2017 erscheint dieses Buch auch in italienischer Sprache: Bracconaggio nel triangolo retico. Haupt Verlag, Berna.

 

Artikel von: Schweizerischer Nationalpark
Artikelbild: © Losonsky – shutterstock.com

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