Smartphones: Immer mehr Kinder vernachlässigen Hausaufgaben
Dass Smartphone kann Fluch und Segen zugleich sein. Viele Kinder verbringen heute einen grossen Teil ihrer Zeit mit den mobilen Geräten und scheinen fast mit ihnen verwachsen zu sein. Dabei tut zu viel nicht gut.
Digitale Medien beeinflussen Kinder so stark, dass Hausaufgaben vernachlässigt oder ganz aufgegeben werden. Das tritt schon bei mittelstarkem Medienkonsum von zwei bis vier Stunden pro Tag ein. Das zeigt eine aktuelle Forschungsarbeit der American Academy of Pediatrics, die dafür mit der Brown University School of Public Health zusammengearbeitet hat.
Nur wenige Kinder mit geringer Medien-Nutzung
Die Wissenschaftler fokussierten sich in der Studie darauf, inwieweit sich die Nutzung von digitalen Medien – Fernsehen, Computer, das Spielen von Videospielen und die Nutzung von Tablets oder Smartphones – auf das individuelle Entfalten eines Kindes auswirkt. Daten über das Hausaufgaben-Verhalten und die Mediennutzung von über 64‘000 Kindern zwischen sechs und 17 Jahren wurden dafür analysiert.
Gerade einmal 31 Prozent sind dem Einfluss digitaler Medien nur unter zwei Stunden pro Tag ausgesetzt. Stattdessen nutzen rund 36 Prozent die vielseitige Technik täglich zwischen zwei und vier Stunden. 17 Prozent der Kinder sind sogar vier bis sechs Stunden dem enormen Einfluss von digitalen Geräten ausgesetzt. Die verbliebenen 17 Prozent verwenden digitale Medien sogar mehr als sechs Stunden pro Tag.
Zusammenhang: Smartphone-Intensität und Hausaufgaben
Pro zwei Stunden, die ein Kind täglich mit digitalen Medien verbringt, zeigt sich ein signifikantes Nachlassen in der Qualität der Hausaufgaben. Diese werden in vielen Fällen nicht vollständig erledigt oder ganz ausgelassen. Kinder, die vier bis sechs Stunden am Tag mit digitalen Medien zu tun haben, waren doppelt so oft nachlässig bei den Aufgaben wie bei weniger intensiver Mediennutzung.
„Es ist wichtig, dass Eltern verstehen, dass – wenn ihr Kind vielen verschiedenen Formen von digitalen Medien am Tag ausgesetzt ist – der gesamte Einfluss für eine Verschlechterung einer Vielzahl von Faktoren für das Wohlbefinden sorgt. Darunter fallen zum Beispiel das Vervollständigen der Hausaufgaben, das Interesse am Erlernen neuer Dinge und Gelassenheit in herausfordernden Situationen“, erklärt Studienautorin Stephanie Ruest.
Artikel von: pressetext.redaktion
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