Igel im Herbst – wann man helfen sollte, und wann nicht!

Im Herbst begegnet man dem Igel besonders oft. Denn dann sind die Tiere besonders eifrig auf Nahrungssuche unterwegs, um sich den nötigen Winterspeck anzufressen. Ausserdem wird ein Unterschlupf für den Winterschlaf gesucht. Wenn sie nicht gestört werden, überstehen gesunde, kräftige Igel den Winter in der freien Natur ohne Probleme.

Aus diesem Grund warnt die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN dringend davor, Igel aus falsch verstandenem Mitgefühl aus ihrer natürlichen Umgebung zu reissen. Der Igel ist ein besonders geschütztes Wildtier und gehört nur im absoluten Notfall in menschliche Obhut. Ab einem Gewicht von 500 Gramm sind Igel in der Regel ausreichend gewappnet, um im Spätherbst in Winterschlaf zu gehen.

Kranke Igel oft am Tag zu sehen

„Schwache, verletzte, kranke oder elternlose Igel, die zum Überleben Unterstützung brauchen, sind häufig daran zu erkennen, dass sie sich am Tag zeigen. Normalerweise sind Igel nachtaktiv“, so Lucia Oeschger, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN Schweiz. Findet man einen offensichtlich hilfsbedürftigen Igel, sollte dieser behutsam mit Handschuhen eingefangen und in einem Katzentransportkorb zu der nächstgelegenen Igelstation gebracht werden.

Die Pflege erfordert sehr viel Sachverstand, Zeit und Geld und sollte nur einem Experten überlassen werden. In der Schweiz gibt es Igelstationen in verschiedenen Kantonen. Dort kümmern sich Fachleute um das Wohl der Tiere. Wichtig ist, dass die Tiere, bevor sie den Experten übergeben werden, nie, auch nicht übergangsweise, mit ins Haus genommen werden. Die warmen Temperaturen führen zu einem rapiden Anstieg der ungewünschten Parasiten wie Flöhe oder Lungenwürmer

Die besten Bedingungen für Igel

Damit Igel gut in den Winter kommen, fordert VIER PFOTEN Gartenbesitzer zur Mithilfe auf: Die Einrichtung einer Futterstelle in geschützter Lage sowie liegengelassene Laub-, Zweige- oder Komposthaufen bieten den Igeln Schutz vor Wind und Wetter. Zudem sollte unbedingt auf Motorsensen verzichtet werden.

Diese sind, nach dem Autoverkehr, die häufigste Verletzungs- und Todesursache von Igeln durch Menschenhand. Die Tiere bauen sich gern unter Hecken ihren Unterschlupf und können durch ihre gute Tarnung oft nicht rechtzeitig, vor dem Einsatz der Motorsense, erblickt werden. Auch Mähroboter können für Igel gefährlich werden und sollten daher nach dem späten Nachmittag nicht mehr laufengelassen werden.

Unter diesem Link sind die Igelstationen in der Schweiz aufgeführt.

 

Artikel von: VIER PFOTEN Schweiz
Artikelbild: © Africa Studio – shutterstock.com

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