TopPharm Apotheken entwickeln Antibiotika-Coach App

Die grösste Gruppierung unabhängiger Apotheken in der Deutschschweiz, TopPharm, hat am Europäischen Antibiotikatag die antibiotika.coach-App lanciert.

Diese soll sicherstellen, dass Patienten Antibiotika richtig einnehmen, nachdem diese vom Apotheker für den Anwender freigeschaltet wurde. Die antibiotika.coach-App und die dazu gehörige Website ab.coach wurde von der doc.coach AG in Basel entwickelt.

Die mangelhafte Therapietreue bei der Einnahme eines verschriebenen Medikamentes verursacht weltweit über die Hälfte aller verhinderbarer Gesundheitskosten, rund 270 Mrd. US-Dollar gemäss dem IMS Report „Advancing the responsible use of medicines“ von 2012.

Der inadäquate Antibiotikaeinsatz kostet gemäss dem Bericht weltweit weitere 54 Mrd. US-Dollar. Das ist immerhin fast ein Prozent sämtlicher Gesundheitsausgaben. In der Schweiz liegt der Anteil gemäss IMS Health bei 0,5 Prozent. Das entspricht rund 380 Millionen Franken.

Gesundheits-Coach ist auch Antibiotika-Coach

Die Rolle des Apothekers wird im Gesundheitssystem immer wichtiger. Insbesondere auch im Bereich der Einhaltung einer durch den Arzt festgelegten medikamentösen Therapie spielt er eine zunehmend tragende Rolle.

TopPharm startet heute das Roll-Out des von der Basler Firma doc.coach entwickelten „antibiotika.coach“. Die App wird vom Kunden aus dem AppStore oder von Google Play kostenlos auf sein Smartphone geladen, nachdem diese vom Apotheker für den Kunden freigeschaltet wird, da innerhalb der App auch die definierte Medikation notiert wird.

Für TopPharm-CEO Stefan Wild ist die App eine typische Umsetzung der Gesundheits-Coach-Strategie von TopPharm: „Unsere Apothekenteams betreuen unsere Kunden in solchen Fällen über den Produktverkauf hinaus und leisten einen wertvollen Beitrag, um definierte Therapien erfolgreich und dadurch auch effizient durchzuführen. Das ist echtes Kunden-Gesundheits-Coaching.“

Kampf gegen Antibiotikaresistenzen

Eine Schätzung der EU-Behörden aus dem Jahr 2009 beziffert die Zahl der jährlichen Todesfälle in den Mitgliedsländern durch Infektionen mit resistenten Bakterien auf 25’000. Für die Schweiz gibt es lediglich Schätzungen für den Bereich der spitalbedingten Infektionen: Gemäss der Expertengruppe SwissNOSO sterben daran jährlich 2000 Patientinnen und Patienten.

Hier setzt der antibiotika.coach an. Entwickelt wurde die App von der Basler Firma doc.coach. Zu ihr gehört auch eine Online-Informationsplattform mit Tipps und Links sowie grundlegenden
Informationen rund um das Thema Antibiotika auf www.abcoach.info. doc.coach-Gründer André Gerber will mit dieser Plattform ein Gesundheitsnetzwerk aufbauen, Akteure und Gesundheitskonsumenten verknüpfen, und das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Gesundheitsleistungen fördern.

„Das bestehende Präventionspotenzial kann und muss besser ausgeschöpft werden. Wir verknüpfen über den antibiotika.coach Patient, Arzt und Apotheker, optimieren den Antibiotika-Einsatz und wollen damit einen Beitrag leisten, Antibiotikaresistenzen zu minimieren.“

 

Artikel von: TopPharm/ doc.coach
Artikelbild: © ab.coach

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