Project Life Jacket: Aus Flüchtlingen wieder Menschen machen

Die Welt spricht über Flüchtlinge, ihre Flucht und ihr Leben in den Camps. Darüber geht verloren, dass Flüchtlinge Menschen sind wie du und ich. Über zwanzig NGOs aus Europa rücken mit www.projectlifejacket.com diese Menschen in den Fokus, indem sie deren Lebensgeschichte vor der Flucht mit Zeichnungen auf Schwimmwesten abbilden.

Jene Schwimmwesten, die zum Symbol der namenlosen Flüchtlinge geworden sind. Das Projekt soll das Flüchtlingsdrama wieder auf die Agenda von Politikern, Medien und allen EU-Bürgern katapultieren und der Stigmatisierung durch das Label „Flüchtlinge“ entgegenwirken.



Aktuell befinden sich weltweit 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Menschen, die mit einem Wort stigmatisiert werden: Flüchtling. Häufig mit Kriminalität, Gewalt und Armut assoziiert, geht das Bewusstsein verloren, dass diese Menschen vor ihrer Flucht ein ganz normales Leben geführt haben. Genau deshalb hat die Schweizer NGO „The Voice Of Thousands“ mit Unterstützung von „Borderfree“ und „Schwizerchrüz“ das Project Life Jacket initiiert.

„Wir haben aus Syrien geflüchtete Menschen in den Camps von Griechenland besucht und die Lebensgeschichte von neun Personen auf ihre Schwimmwesten gezeichnet, die sie bei ihrer Überfahrt trugen“, sagt Michael Grossenbacher, Mitinitiant von Project Life Jacket und Co-Präsident von The Voice Of Thousands. Die Zeichnungen zeugen von ihrem Leben vor den Kriegen, ihrem Leben, bevor sie sich eine Schwimmweste überstreiften und damit auch das Stigma ‚Flüchtling‘.

Diese Botschaft wird im dokumentarischen Kurzfilm, auf den gezeichneten Westen sowie auf der interaktiven Plattform projectlifejacket.com eindrücklich vermittelt. Das Projekt wird von über 20 Organisationen und Vereinen aus ganz Europa getragen und unterstützt.

Jede Schwimmweste steht für eine Lebensgeschichte

Ismail Nerabani, eine der neun porträtierten Personen aus dem Camp im griechischen Thessaloniki. Der 36-jährige Vater von zwei Töchtern wurde in Aleppo geboren und hat französische Literatur studiert.

„Wir waren sehr zufrieden mit unserem Leben, nichts hat gefehlt. Dann geschahen die Ereignisse“, erinnert sich Nerabani an sein Leben in Syrien vor dem Krieg zurück. Die Lebensgeschichte von Ismail Nerabani sowie jene von weiteren acht geflüchteten Menschen wurden für das Project Life Jacket auf echte, gebrauchte Schwimmwesten von den Stränden Griechenlands gebannt.

Auf der Plattform projectlifejacket.com kann die ganze Welt die Lebensgeschichten mit interaktiven Schwimmwesten und Interviews hautnah miterleben. „Wir möchten mit dieser Initiative nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch gleich Möglichkeiten geben, direkt und sinnvoll zu helfen“, sagt Grossenbacher. Auf der Plattform besteht daher die Möglichkeit, eine oder mehrere beteiligte Organisationen und damit auch die betroffenen Menschen mit Sach-, Zeit- oder Geldspenden zu unterstützen.

Hören Sie sich die Lebensgeschichten auf projectlifejacket.com an und helfen Sie uns, das Flüchtlingsdrama wieder auf die Agenda von Politikern, Medien und allen EU-Bürgern zu bringen.











 

Quelle: Project Life Jacket
Artikelbilder: © Project Life Jacket

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