Davos zum 5. Mal als „Energiestadt“ zertifiziert

Die Gemeinde Davos wurde zum fünften Mal für ihre vorbildliche Energiepolitik ausgezeichnet. Sie kann sich damit weiterhin „Energiestadt“ nennen und spielt so für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes eine Schlüsselrolle.

Vor 15 Jahren wurde Davos als erste Bündner Gemeinde mit dem Label „Energiestadt“ ausgezeichnet. Vor einigen Tagen ist die Gemeinde nun zum vierten Mal rezertifiziert worden. Das Label „Energiestadt“ ist eine Auszeichnung des Bundesamtes für Energie und des Trägervereins Energiestadt. Es wird Gemeinden verliehen, die ausgewählte energiepolitische Massnahmen beschlossen und realisiert haben bzw. in der Umsetzung engagiert sind.

„Energiestädte“ fördern erneuerbare Energien und steigern ihre Energieeffizienz. Um die Auszeichnung zu erhalten, muss eine Gemeinde mindestens 50 Prozent ihres energiepolitischen Handlungspotenzials ausschöpfen.

Davoser energiepolitische Highlights

Mit 71 Prozent hat Davos die Bedingungen für die Auszeichnung sehr deutlich erfüllt. Davos als Tourismusgemeinde setzt schon seit längerer Zeit auf erneuerbare Energien, auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Das Erlebnisbad „eau-là-là“ und das Kongresszentrum werden zum Beispiel mit Abwärme der Kunsteisbahn mitgeheizt. Diese Massnahme ersetzt 1.000 MWh fossile Energie.

Seit Herbst 2016 läuft auch das Kluftwasser aus der 400 m tiefen Geothermiebohrung über die Wärmepumpe der Abwärmenutzung. Es ist davon auszugehen, dass damit weitere 400 MWh an fossiler Energie ersetzt werden können. Ebenfalls seit 2016 wird das Schweizer Sportgymnasium Davos mit Erdwärme beheizt, wodurch die Zahl der mit Erdwärme beheizten Gemeindeliegenschaften auf fünf angestiegen ist (55 Wohnungen plus 1 Schule).

Auf den Dächern von Hallenbad und Kongresszentrum wurde zudem die Photovoltaikanlage ausgebaut, sodass im Jahr 2017 rund 300 MWh Strom produziert werden können.

Weitere Massnahmen sind geplant oder beschlossen: Im neuen Ablaufkanal der Kläranlage Gadenstatt wird 2017 ein Wärmetauscher eingebaut. Damit können voraussichtlich 400 MWh fossile Energie ersetzt werden. Zudem will Davos ein Parkleitsystem einführen, um den Suchverkehr zu verringern, und einen vorbildlichen Energiestandard für eigene Liegenschaften anwenden.

„Mit der Energiestrategie 2050 des Bundes gewinnt auch die Energiepolitik in den Gemeinden weiter an Bedeutung. Deshalb will Davos, auch wenn die finanziellen Mittel knapp sind, auf dem Pfad Energiestadt weitermarschieren“, sagt Landammann Tarzisius Caviezel.

Zertifizierte Gemeinden nehmen Vorreiterrolle wahr

Tatsächlich sind als „Energiestadt“ zertifizierte Gemeinden Botschafter und Vorbild. Sie zeigen den Erfolg einer Energiepolitik, die auf erneuerbaren Energien und Energieeffizienz beruht. Rund vier Millionen Menschen, die Hälfte der Schweizer Bevölkerung, leben heute in einer Energiestadt. Das Programm ist glaubwürdiger Beleg dafür, dass die Energiestrategie des Bundes kein Papiertiger ist.

Energiestadt ist eine in der Schweiz entwickelte Zertifizierung. Sie zeichnet Gemeinden aus, die ein Qualitätsmanagement für die Umsetzung ihrer Energie- und Umweltpolitik eingeleitet haben. Für die Verleihung des Labels „Energiestadt“ ist der Trägerverein Energiestadt verantwortlich. Mitglieder des Vereins sind Gemeinden und Regionen. Energiestadt ist Bestandteil des Programms „EnergieSchweiz“.

 

Quelle: Gemeinde Davos
Artikelbild: Davos, Schweiz (© CHEN MIN CHUN – shutterstock.com)

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