2016: Berufsfeuerwehr Bern 2268 Mal im Einsatz – Rettungsgasse wird oft ignoriert

Die Berufsfeuerwehr intervenierte im vergangenen Jahr insgesamt 2‘268 Mal, was einem theoretischen Durchschnitt von rund 6.2 Einsätzen pro Tag entspricht. Bei 67 Ereignissen mussten zur Verstärkung der Einsatzmannschaften Teile der dienstfreien Wache und/oder der Nachtwache und des Brandcorps alarmmässig aufgeboten werden.

Die 600 Angehörigen der Zivilschutzorganisation Bern plus leisteten über 2‘000 Diensttage, davon rund jeder vierte zugunsten der Gemeinschaft im Rahmen von Veranstaltungen. Die Arbeiten des Quartieramts der Stadt Bern konzentrierten sich auf die Zivilschutzanlage an der Mingerstrasse und das Ausbildungsgelände im Riedbach.

Die Berufsfeuerwehr Bern rückte im vergangenen Jahr zu insgesamt 2‘268 Interventionen aus. Dies sind 75 Einsätze oder 3,2% weniger als im Vorjahr (2‘343). Die Zahl der Einsätze liegt im 10-Jahresdurchschnitt (2‘271). Die Bewältigung von 67 Ereignissen erforderte die Alarmierung zusätzlicher Feuerwehrleute: So mussten 15 Mal dienstfreie Berufsfeuerwehrangehörige, 9 Mal Angehörige der Nachtwache und 65 Mal Angehörige des Brandcorps aufgeboten werden.

Brände

Die Brände des Restaurants Zähringer, des Dachstocks einer Liegenschaft am Willadingweg und – auf Kantonsgebiet – eines Gasthofs in Grosshöchstetten, eines Industriegebäudes in Uetendorf, eines Garagenbetriebs in Rüderswil und einer Scheune im Spiegel bei Bern zählten zu den herausragenden Brandereignissen im Berichtsjahr.

Von den insgesamt 231 (232) Brandfällen betrafen 192 (192) das Gemeindegebiet Bern und die Gemeinden Bremgarten und Frauenkappelen. Bei 39 (40) weiteren Bränden auf dem Kantonsgebiet kam die Berufsfeuerwehr Bern zur Verstärkung der jeweiligen Ortsfeuerwehr zum Einsatz.

In 684 (615) Fällen rückte die Berufsfeuerwehr aufgrund automatischer Alarmmeldungen aus. Davon erwiesen sich 68 (45) als Echtalarme, die eine Einsatzstatistik 2016 von Feuerwehr, Zivilschutz und Quartieramt Stadt Bern Intervention durch die Einsatzkräfte erforderten. Dank der automatischen

Branddetektion konnte jeweils ein grösserer Schaden verhindert werden.

Hilfeleistungen

Während in den früheren Jahren immer wieder Hochwasser viele Hilfeleistungen ausgelöst hatten, waren es 2016 Brüche von grossen Wasserleitungen, das Unwetter Ende Mai und der grosse Gewittersturm im August mit zahlreichen Einsätzen.

Gegenüber dem Vorjahr (1‘380) praktisch unverändert waren die 1‘378 Hilfeleistungen (Personen- und Tierrettungen, Schnee-, Wasser-, Sturm- und Blitzschäden, technische Hilfeleistungen, Insekten etc.). Davon entfielen 1‘209 (1‘175) Einsätze auf das Gemeindegebiet, 169 (205) Hilfestellungen fanden ausserhalb der Gemeindegrenze statt.

Die Zahl der Interventionen bei schweren Verkehrsunfällen mit Verletzten und toten Autoinsassen nahm gegenüber dem Vorjahr leicht zu (39 gegenüber 37). 71 Einsätze betrafen Personen- und Tierrettungen respektive -befreiungen (92). Solche Einsätze werden immer wieder von Spezialisten der Berufsfeuerwehr geleistet; sei es als Rettungsspezialist Helikopter, als Höhen- und Tiefenretter oder bei Grosstierrettungen mit speziellem Gerät.

Zahlreiche Einsätze betrafen Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen: 371 (321) Schwärme konnten eingefangen, umgesiedelt oder mussten vernichtet werden. Trotz nasskaltem Frühling konnten 146 (73) Bienenschwärme eingefangen und der Schwarmsammelstelle abgeben werden.

Ungenügende Gassenbildung verhindert raschere Intervention

Zur Rettung von Personen nach Unfällen oder bei Fahrzeugbränden rückt die Berufsfeuerwehr als Sonderstützpunktfeuerwehr auf dem Autobahnnetz weit über die Gemeindegrenze hinaus aus. Bei grösserem Verkehrsaufkommen stösst sie dabei immer wieder auf Staus, und weil sich die Verkehrsteilnehmenden oft falsch verhalten, wird das raschere Vorankommen der Rettungskräfte verunmöglicht.

Statt sich an den Grundsatz der Rettungsgasse (linke Spur nach links, rechte Spur nach rechts) zu halten, blockieren sie die Fahrspuren und gefährden verunfallte Autofahrerinnen und Autofahrer zusätzlich.

Zivilschutzorganisation Bern plus – Einsätze zugunsten der Gemeinschaft

Die rund 600 Zivilschützer der Zivilschutzorganisation Bern plus leisteten 2016 insgesamt 2‘165 Diensttage im Rahmen von Kursen und Dienstleistungen. Herausragend waren die Einsätze an den Europameisterschaften im Kunstturnen, an der Tour de France und am Stadtfest Bern mit insgesamt 553 Diensttagen zugunsten der Gemeinschaft.

Die Zivilschützer waren für Auf- und Abbauarbeiten eingesetzt und unterstützten die Organisationskomitees bei der Durchführung der Veranstaltungen.

Quartieramt – ZSA Mingerstrasse und Ausbildungsgelände Riedbach

Die sechs hauptamtlich Angestellten des Quartieramts der Stadt Bern betreuen 57 Bauten. 2016 ermöglichten sie 4‘225 zivile und 2‘152 militärische Einquartierungen. Im Zentrum steht dabei die Zivilschutzanlage Mingerstrasse, die Stützpunkt der Zivilschutzorganisation Bern plus ist, deren Teile aber bei Ausstellungen auch immer wieder von der BERNEXPO belegt werden oder an den Schlittschuhclub Bern vermietet sind.

Auch das Projekt „Schulen nach Bern“ basiert auf der ZSA Mingerstrasse. Das Ausbildungsgelände Gäbelbach und die Schiessanlage Riedbach bilden das zweite Standbein des Quarteramts: 96 Schiessanlässe konnten 2016 durchgeführt werden.

Das Obligatorische besuchten 1‘139 Teilnehmer/Innen, am Feldschiessen waren es Einsatzstatistik 2016 von Feuerwehr, Zivilschutz und Quartieramt Stadt Bern 464. Das Ausbildungsgelände Gäbelbach bietet den Blaulicht- und Zivilschutzorganisationen wie auch der Armee vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten – der Unterhalt und das Bereitstellen der Infrastruktur zählen zu den Aufgaben der Mitarbeitenden des Quartieramts.

Feuerwehrstützpunkt im Zentrum des Interesses

Vor gut zwei Jahren hat die Abteilung Feuerwehr, Zivilschutz und Quartieramt ihren neuen Stützpunkt an der Murtenstrasse 98 im Westen Berns bezogen. Das Interesse der Öffentlichkeit am neuen Standort ist ungebrochen – 2016 konnten 150 Betriebsbesichtigungen mit ca. 3‘000 Besucherinnen und Besuchern durchgeführt werden.

Feuerwehreinsätze 2016 2015 Veränderung
Grossbrände 6 4 + 2
Mittelbrände 6 5 + 1
Kleinbrände 219 223 – 4
Automatische Alarme ohne Intervention 582 615 – 33
Hilfeleistungen 1378 1380 – 2
Dienstleistungen für die Gemeinden 43 84 – 41
Mutwillige Falschmeldungen 34 32 + 2
Total 2268 2343 – 75

 

Quelle: Abteilung Feuerwehr, Zivilschutz und Quartieramt der Stadt Bern
Artikelbild: Andrei Tudoran – shutterstock.com

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