Wie Bildungsgrad, Berufe & Co die Partnerwahl mitbestimmen

Eine gleichwertige Ausbildung sowie auch ein gleichwertiger Beruf haben offenbar einen starken Einfluss bei der Wahl eines Partners: 60 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss sind mit jemandem zusammen, der ebenfalls einen entsprechenden Abschluss besitzt.

Bei Nicht-Akademikern ist die Zahl noch deutlicher: Dort geben 83 Prozent der Befragten an, dass ihr Partner oder ihre Partnerin über einen ähnlichen Schulabschluss verfügt wie sie selbst. Auch bei den Berufen zeigt sich diese Bevorzugung von Partnern mit gleichwertigen Tätigkeiten. Dies ergab eine neue, repräsentative Umfrage der Online-Partneragentur ElitePartner bei 966 in Partnerschaft lebenden Schweizerinnen und Schweizern zwischen 18 und 69 Jahren.

Gleich und gleich gesellt sich gern – das gilt auch für den eigenen Ausbildungsgrad. Denn der spiegelt sich oft auch in der Partnerwahl wider. Besonders Frauen mit akademischer Ausbildung legen bei der Partnerwahl Wert auf gleichwertige Bildung: zwei Drittel der liierten Akademikerinnen geben an, mit einem Akademiker in einer Beziehung zu sein. Bei den männlichen Akademikern gilt dies nur für die Hälfte.

Auch bei einer weiteren Unterteilung nach den unterschiedlichen Schulabschlüssen bleibt die Vorliebe für das gleiche Ausbildungsniveau bestehen. Am stärksten zeigt sich dies bei Berufs- und Gewerbeschulabsolventen: zwei Drittel von ihnen haben einen Partner mit gleichem Ausbildungsniveau. Bei Absolventen von Primar-, Real-, Sekundar- oder Bezirksschule geben 58 Prozent an einen gleich gebildeten Partner zu haben.

Ebenso sind Befragte mit Universitätsabschluss am häufigsten mit anderen Hochschulabsolventen zusammen (56 Prozent). Im Mittelfeld – Mittelschule, Gymnasium, Fachhochschule, Technikum – verschwimmen die Grenzen etwas und die Absolventen haben grösstenteils Partner mit unterschiedlichen Abschlussniveaus.

Gleiche Wellenlänge – auch beruflich

Die Vorliebe für einen Partner mit vergleichbarem Werdegang setzt sich auch bei den Berufsgruppen fort: Selbständig Erwerbende haben am häufigsten Partner, die selbständig sind (27 Prozent). 42 Prozent derjenigen, die sich als Angestellte mit qualifizierter Tätigkeit bezeichnen, sagen das auch von ihrem Partner.

Dasselbe gilt auch für rund ein Drittel der Angestellten mit ausführender Tätigkeit oder bei Fach- und angelernten Arbeitern. Beamte sind nicht ganz so fixiert auf ihren Berufsstand, aber auch sie wählen mit 19 Prozent am häufigsten einen Partner mit Beamtenstatus.

Diplom-Psychologin Lisa Fischbach sieht durchaus einen Zusammenhang bei der Häufung der Partnerwahl innerhalb von gleichen Berufsgruppen: „Heutzutage kann beobachtet werden, dass zunehmend Beziehungen zwischen Partnern ähnlicher Bildung und ähnlichem beruflichen Status entstehen.

Diese Tendenz zur Bildungshomogamie wird zum einen durch die Umgebung bedingt, in der man sich kennenlernt und wie Ausbildung, Studium und Beruf. Zudem entspricht dieses Wahlverhalten dem vielfachen Wunsch beider Geschlechter, einen Partner auf Augenhöhe zu begegnen.

Das gilt besonders für Akademikerinnen, die oft kompromissloser sind. Down-Dating ist für sie keine Alternative. Finden sie keinen gleich- oder besserqualifizierten Mann, bleiben sie lieber alleinstehend. Unter den qualifizierten Frauen steigt deswegen die Quote der Alleinstehenden an.“

So punkten Singles bei Akademikern

Befragt nach den eigenen Eigenschaften und Interessen bewerten sich Frauen mit akademischer Ausbildung im Vergleich zu Nicht-Akademikerinnen als überdurchschnittlich Kunst- und Kultur-affin, reisefreudig und bezeichnen sich wesentlich häufiger als Nichtraucherinnen. Männer mit akademischem Background interessieren sich mehr für Wirtschaft, Politik sowie Kunst und Kultur als ihre nichtakademischen Pendants. Aber womit punkten Singles bei Akademikern?

Unangefochten auf Platz 1 ist ein hohes Bildungsniveau. Besonders Frauen legen Wert auf eine gleichwertige Ausbildung. Danach bestechen Männer mit einer Affinität für Kunst und Kultur, Interesse für Politik und Sportlichkeit. Hingegen achten Männer verstärkt auf ein ausgeprägtes Interesse für Kunst und Kultur, Rauchfreiheit und Interesse für Wirtschaft.

 

Quelle: Contract Media AG
Artikelbild: © pathdoc – shutterstock.com

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