Asyl-Notunterkunft in Oberhofen wird geschlossen

Die Notunterkunft für Asylsuchende in Oberhofen wird per 31. März 2017 geschlossen. Die Schliessung ist möglich, da die Anzahl der Asylgesuche tiefer als erwartet ausgefallen ist und weiterhin sinkt.

Der Bund weist dem Kanton Bern daher weniger Asylsuchende zur Unterbringung und Betreuung zu. Es ist geplant, die Unterkunft an der Alpenstrasse in Oberhofen in die strategische Reserve des Kantons zu überführen. Bei einer erneuten Zunahme der Asylgesuche könnte so die Anlage möglicherweise wieder als Notunterkunft genutzt werden.

In Folge einer in diesem Ausmass noch nie dagewesenen Migrationsbewegung nach Europa wurden im Jahr 2015 in der Schweiz knapp 40‘000 Asylgesuche eingereicht. Der Kanton Bern musste laufend nach neuen Unterkünften für Personen des Asylbereichs suchen. Dank der bereitwilligen und unterstützenden Haltung der Gemeinden konnten zahlreiche Notunterkünfte in unterirdischen Zivilschutzanlagen eröffnet werden.

Die Anzahl der im Jahr 2016 eingereichten Asylgesuche lag – entgegen der Prognose des Staatssekretariats für Migration – deutlich unter der Vorjahreszahl. Mit rund 27‘000 eingereichten Asylgesuchen lag die Anzahl auf einem ähnlichen Niveau wie vor 2015. Daher ist zurzeit eine grosse Anzahl der Unterbringungsplätze in den bernischen Kollektivunterkünften nicht besetzt.

Zudem will der Kanton Bern die vom Bund zur Unterbringung und Betreuung zugewiesenen Menschen vorzugsweise in oberirdischen Unterkünften beherbergen. Daher sind die unterirdischen Anlagen nur noch teilweise belegt.

Schliessung per 31. März 2017

Aufgrund der tiefen Belegung der unterirdischen Notunterkunft Oberhofen und der prioritären Unterbringung von neu zugewiesenen Asylsuchenden in bestehende oberirdische Unterkünfte wird der Betrieb in der Zivilschutzanlage an der Alpenstrasse 25 per 31. März 2017 eingestellt. Bis zur Schliessung der Anlage organisiert die Asylkoordination Thun, welche die Unterkunft betreibt, den Umzug der gegenwärtigen Bewohner in andere oberirdische Kollektivunterkünfte.

Überführung in die strategische Reserve

Der Gemeinderat Oberhofen will nach wie vor einen Beitrag an die sichere Unterbringung der in die Schweiz geflüchteten Menschen leisten. Daher stellt er dem Kanton die Zivilschutzanlage voraussichtlich weiterhin als Reserveunterkunft zur Verfügung. Der Kanton möchte die Notunterkunft Oberhofen in die strategische Reserve aufnehmen. Damit kann die Zivilschutzanlage im Fall eines kurzfristigen erneuten Anstiegs der Gesuchszahlen rasch wieder als Notunterkunft in Betrieb genommen werden. Die Verhandlungen dazu zwischen dem Kanton und der Gemeinde finden in nächster Zeit statt.

Unterstützung der Bevölkerung

Der reibungslose Betrieb der Notunterkunft in Oberhofen, die seit November 2015 eine Vielzahl von schutzbedürftigen Menschen beherbergte, war dank der Bereitschaft des Gemeinderates und der offenen Haltung der Bevölkerung möglich. Der Kanton und der Gemeinderat Oberhofen sowie die Asylkoordination Thun sind erfreut und dankbar, dass zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer das Vorhaben tatkräftig unterstützt haben.

 

Quelle: Polizei- und Militärdirektion des Kantons Bern und der Gemeinde Oberhofen
Symbolbild: © Natali Glado – shutterstock.com

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