Frank Stronach: Milliardär muss Schweizer Steuerverhältnisse offenlegen

Der österreichisch-kanadische Milliardär Frank Stronach muss seine Steuerverhältnisse in der Schweiz offenlegen. Es bestehe der Verdacht, dass Stronach in Österreich sein „Welteinkommen“ nicht vollständig deklariert habe, heisst es in einem jüngst ergangenen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (BVG) in St. Gallen. Man wolle „eine korrekte Besteuerung in den Jahren 2012 bis 2014 sicherstellen“.

Das BVG entschied, dass die Eidgenössische Steuerverwaltung ihren österreichischen Kollegen Rechtshilfe in Sachen Stronach leisten darf.

Der 84-jährige Stronach ist Gründer, Ex-Chef sowie ehemaliger Aufsichtsrat von Magna, einem der grössten Autozulieferer der Welt. Er beriet bis zum Jahr 2014 Magna und erhielt dafür Honorare, die über eine Zuger Firma abgerechnet wurden.

Gegen das Rechtshilfegesuch aus Österreich hatten sich die Anwälte des Magna-Gründers gewehrt. Doch das BVG hat nun die Beschwerde abgewiesen.

Die österreichischen Steuerfahnder haben neben Stronach als natürlicher Person auch seine Zuger Gesellschaft namens Stronach & Co im Visier. Im Wesentlichen geht es um den Steuerstatus der Kommanditgesellschaft, über die gemäss BVG-Urteil ein grosser Teil an Provisionen und Management Fees des Magna-Konzerns an Stronach persönlich geflossen sein soll.

Ein Magna-Sprecher wollte sich zu der Angelegenheit nicht äussern. Stronachs Anwälte liessen eine Anfrage der „Handelszeitung“ unbeantwortet. Stronach bleibt nach dem vorliegenden BVG-Urteil der Weiterzug ans Bundesgericht in Lausanne. Ob seine Anwälte dies tun werden, ist offen.

 

Quelle: Handelszeitung
Artikelbild: Symbolbild © igorstevanovic – shutterstock.com

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