US-Wissenschaftlern gelingt Durchbruch: Schwamm saugt Öl und Diesel auf
Wissenschaftler des Argonne National Laboratory der US-amerikanischen Energiebehörde haben einen neuen Schaumstoff erfunden, welcher Verunreinigungen des Wassers durch Öl und Diesel aufsaugen kann: den Oleo Sponge.
Das Material absorbiert nicht nur schnell Öl aus dem Wasser, sondern ist zudem wiederverwendbar und entzieht Öl in allen Wassertiefen – nicht nur auf der Oberfläche. Das Ergebnis ist der Oleo Sponge, ein Schaumstoffblock, der problemlos Öl aus Wasser aufsaugt. Das Material kann ausgewrungen und erneut verwendet werden. Das Öl ist wiedergewonnen.
„Der Oleo Sponge bietet Möglichkeiten, die unseres Wissens zuvor noch nie verfügbar waren“, sagte Miterfinder Seth Darling, ein Wissenschaftler am Center for Nanoscale Materials des Argonne National Laboratory und Fellow des Institute for Molecular Engineering der University of Chicago.
Die Wissenschaftler begannen mit gewöhnlichem Polyurethanschaum, der von Möbelpolstern bis zur Gebäudeisolierung vielfachen Einsatz findet. Dieser Schaumstoff verfügt über eine Unzahl kleiner Poren, welche zu einer sehr grossen Oberfläche führen, die das Öl aufnehmen kann.
Eine Nanotechnologie, die von Argonne bereits zuvor entwickelt wurde, kam zum Einsatz, um den Schaumstoff mit einer festen Schicht als „Primer“ zu versehen. Dies verändert die Oberflächenchemie des Schaumstoffs und eine zweite Schicht von Molekülen kann aufgebracht werden, die Öl anzieht.
Bei Tests im Ohmsett-Seewassertank in New Jersey – der nationalen Forschungs- und Testeinrichtung für Ölteppiche und erneuerbare Energien – sammelte der Oleo Sponge Diesel- und Rohöl an und unterhalb der Wasseroberfläche ein.
„Das Material ist extrem robust. Wir haben Dutzende bis Hunderte von Tests durchgeführt und es jedes Mal ausgewrungen und haben bis jetzt keinerlei Abnutzung festgestellt“, sagte Seth Darling.
Oleo Sponge besitzt zudem das Potenzial für den Einsatz bei regelmässigen Reinigungen von Häfen, in denen sich durch den Schiffsverkehr Diesel ansammelt.
Das Team sucht aktiv nach Möglichkeiten, das Material zu vermarkten.
Die Forschungsarbeiten wurden von der amerikanischen Küstenwache und der Behörde für Sicherheit und Umweltüberwachung finanziert. Das Team nutzte bei der Entwicklung des Materials Mittel des Center for Nanoscale Materials, einer Nutzereinrichtung der Wissenschaftsabteilung der amerikanischen Energiebehörde.
Quelle: Argonne National Laboratory
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