Kanton Graubünden: Neue Methode zur Erkennung der Fahrunfähigkeit

In Graubünden wird schrittweise eine neue Methode zur Erkennung der Fahrunfähigkeit eingeführt. Die ersten Mitarbeitenden der Kantonspolizei Graubünden und der Stadtpolizei Chur sind bereits ausgebildet.

Viele Gründe können zur Fahrunfähigkeit führen. Nebst Alkohol, Müdigkeit oder Medikamenten beeinflussen auch Drogen die Fahrfähigkeit.

Herkömmliche Vortests, welche bisher zur Feststellung von Drogen oder Medikamenteneinfluss verwendet wurden, stellen insbesondere aufgrund der rasant anwachsenden Anzahl von verfügbaren Substanzen, die die Fahrfähigkeit negativ beeinflussen, keine verlässlichen Kontrollmittel mehr dar. Diesem Umstand wird mit einer neuen Methode zur Erkennung der Fahrunfähigkeit Rechnung getragen.

Methode setzt auf Beobachtungen

Mit der neuen Methode wird zur Feststellung der Fahrunfähigkeit auf Vortests verzichtet. Werden Verkehrsteilnehmende als fahrunfähig beurteilt, erfolgt eine Blut- und Urinprobe. Die Methode stützt sich auf ein Drei-Säulen-Prinzip: Relevant sind dabei die Beobachtungen des/der kontrollierenden Polizisten/-in, die ärztliche Beurteilung und das Gutachten zur Blut- und Urinentnahme.

Positive Erfahrungen anderer Korps

Die Methode wird von einigen Schweizer Polizeikorps bereits erfolgreich angewendet. Insbesondere wird mit dieser Methode die Erfassung von Auffälligkeiten standardisiert. Die ersten Mitarbeitenden der Stadtpolizei Chur und der Kantonspolizei Graubünden haben gemeinsam mit Mitarbeitenden anderer Ostschweizer Korps die Ausbildung kürzlich abgeschlossen und werden die Methode künftig bei Kontrollen anwenden.

Momentaufnahme der lenkenden Person

Ob die fahrzeuglenkende Person nervös ist oder nicht, spielt bei der Beurteilung höchstens eine untergeordnete Rolle. Zentral sind andere Feststellungen. Ergänzend zu festgestellten Fakten ist folgende Frage zentral: „Würde ich guten Gewissens als Beifahrer bei dieser Person Platz nehmen?“. Der für die Klärung dieser Frage standardisierte Ablauf dauert keine fünf Minuten. Die Methode hat zum Ziel, fahrunfähige Personen, welche mit den bisherigen Mitteln nur unzureichend erkannt werden konnten, engmaschiger zu erfassen und so zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beizutragen.

 

Quelle: Kantonspolizei Graubünden
Artikelbild: Symbolbild © Africa Studio – shutterstock.com

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