Zentralschweiz: Raserbande geschnappt - mit 280 Sachen auf der Autobahn unterwegs
Die Luzerner Polizei hat eine Raserbande ermittelt, welche seit 2014 in der Zentralschweiz mit gemieteten Autos massive Geschwindigkeitsüberschreitungen verübte. Einer der Täter war mit 280km/h auf einer Autobahn im Kanton Uri unterwegs.
Die sechs Männer müssen sich zum Teil zudem wegen Verstössen gegen das Waffengesetz, Besitz von illegaler Pornografie und wegen Konsum von Drogen verantworten. Die Untersuchungen führt die Staatsanwaltschaft Sursee.
Im Rahmen einer Anzeige bezüglich einer Drohung hat die Luzerner Polizei im April 2017 bei einem mutmasslichen Täter im Kanton Nidwalden eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Dabei wurden divers Datenträger sichergestellt und ausgewertet. Die Auswertung führte dazu, dass auf Videosequenzen mehrere Raserfahrten von ihm und weiteren Personen ersichtlich waren.
Intensive Ermittlungen führten dazu, dass schlussendlich sechs Männer eruiert werden konnten, welche PS-starke Autos mieteten und damit Fahrten mit massiv übersetzter Geschwindigkeit durchführten oder daran teilnahmen.
Insbesondere einem 21-jährigen, eingebürgerten Mann aus dem Kanton Nidwalden, können diverse Geschwindigkeitsüberschreitungen nachgewiesen werden. So war er mit seinen Kollegen beispielsweise sechs Tage nachdem er die Autoprüfung bestanden hatte mit 280 km/h auf der Autobahn in Altdorf unterwegs.
Zudem fuhr er mit 210 km/h auf der Autobahn in Stans. Bei ihm wurde auch verbotene Pornografie sichergestellt. Die anderen Personen sind zwischen 21 und 24 Jahre alt und ebenfalls im Kanton Nidwalden wohnhaft. Auch ihnen können zum Teil massive Geschwindigkeitsüberschreitungen, Widerhandlungen gegen das Waffengesetz und Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz nachgewiesen werden.
„Es war einfach geil so schnell unterwegs zu sein!“ – gab einer der Beschuldigten der Polizei zu Protokoll. Von diesem Mann besteht eine Videoaufnahme, welche ihn mit 213 km/h auf der Autobahn dokumentiert. Trotz entzogenem Führerausweis fuhr er mehrfach mit einem Auto.
Allen Personen, welche Raserfahrten durchführten, wurde der Führerausweis abgenommen und dem zuständigen Strassenverkehrsamt für administrative Massnahmen weitergeleitet. Die sechs Männer stammen aus Bosnien (1), Deutschland (2) und der Schweiz (3).
Quelle: Staatsanwaltschaft Luzern
Artikelbild: Symbolbild © Philipp Ochsner