Kanton Zürich: Haftanstalten sind gut ausgelastet
Heute präsentiert das Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich in der Justizvollzugsanstalt Pöschwies einen Überblick über die Zahlen des Jahres 2016 und die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen Jahre.
Präsentiert werden die Zahlen von Thomas Manhart, Chef des Amts für Justizvollzug, Andreas Naegeli, Direktor der JVA Pöschwies und Jérôme Endrass, Stabschef des Amts für Justizvollzug.
Thomas Manhart spricht über die insgesamt 440’545 Aufenthaltstage auf 1’357 Vollzugsplätze, die im Jahr 2016 zu 89 Prozent ausgelastet waren und erklärt, warum diese Auslastung ideal ist. Es gibt den Verantwortlichen die Möglichkeit, Gefangene, beispielsweise bei Verdunkelungsgefahr, zu versetzen.
Die Aufenthaltstage in der Untersuchungshaft haben seit 2012 von damals 148’212 auf 125’887 im Jahr 2016 abgenommen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Kriminalität im Kanton Zürich – wie im Übrigen in der ganzen Schweiz – abgenommen hat.
Häftlinge werden immer älter
Abgenommen haben auch die Urlaube aus dem geschlossenen Vollzug von 267 im Jahr 2012 auf 193 im Jahr 2016. Abschliessend stellt Amtschef Manhart fest, dass es dem Justizvollzug gelungen ist, den Platzbedarf richtig einzuschätzen und gut zu planen. „Die Bedarfsplanung bleibt weiterhin ein wichtiges Thema“, sagt Thomas Manhart. „Wir sind aktuell zusammen mit der Baudirektion daran, die Strategie für die Standortplanung unserer Gefängnisse und Institutionen festzulegen.“
JVA-Direktor Andreas Naegeli spricht über die Altersentwicklung der Gefangenenpopulation der JVA Pöschwies. Waren im Jahr 2012 noch 15 Personen über 60 Jahre alt, waren es im Jahr 2016 bereits 30. Die Prognose für das Jahr 2019 liegt bei 36. Dies hat einen erhöhten Bedarf an Mitarbeitenden mit einer pflegerischen Ausbildung zur Folge.
Erstmalige Präsentation einer einer Rückfallstudie
In seiner Funktion als Stabschef und Leiter Forschung präsentiert Jérôme Endrass erstmals die Ergebnisse einer Rückfallstudie, welche die Rückfallraten der entlassenen Zürcher Straftäter während 16 Jahren auswertet. Dabei kommt er zum Schluss, dass die Rückfallrate bei nicht therapierten Straftätern 16 Prozent und bei therapierten Straftätern 12 Prozent beträgt (dies bei „Hands-On Gewalt- und Sexualdelikten“ und einem Strafmass von mindestens 10 Monaten).
Quelle: Amt für Justizvollzug Kanton Zürich
Artikelbild: Google Maps