Kindersitzeinbau: In der zweiten Sitzreihe ist oft nicht genügend Platz
Nicht jeder Kindersitz passt in jedes Auto. Deshalb hat der TCS auch dieses Jahr wieder verschiedene Familienautos auf ihre Kindertransportfreundlichkeit hin geprüft.
Von 16 getesteten Fahrzeugen konnten lediglich in vier Fahrzeugen drei Kindersitze im Fond installiert werden, der Rest bot dafür zu wenig Platz.
Der TCS hat in diesem Jahr weitere 16 beliebte Familienautos auf ihre „Kindertransportfreundlichkeit“ hin untersucht. Somit durchliefen nun seit 2010 knapp 230 Fahrzeuge diesen TCS-Test. Obwohl seit 2014 alle Neuwagen mit Isofix-Verankerungen ausgerüstet sein müssen, haben nicht alle Fahrzeuge restlos überzeugt. Insbesondere das Platzangebot im Fond lässt bei vielen Fahrzeugen zu wünschen übrig.
Nicht jeder Kindersitz passt in jedes Auto
In grossen Fahrzeugen können bis zu 6 Kinder befördert werden
Der Citroën Grand C4 Picasso, der Peugeot 5008, der Renault Grand Scenic und der Skoda Kodiaq bieten gegen einen Aufpreis eine zusätzliche dritte Sitzreihe an. Somit können in diesen Fahrzeugen bis zu 6 Kinder befördert werden, teilweise mit Einschränkungen.
Darüber hinaus ist sowohl im C4 Picasso wie auch im 5008 das Platzangebot in der zweiten Sitzreihe sehr vorbildlich – diese beiden wurden deshalb als einzige mit fünf Sternen ausgezeichnet.
Der Grand Scenic bietet gerade noch genügend Platz um drei Kindersitze in der zweiten Reihe zu montieren und erhält deshalb noch vier Sterne. Beim Kodiaq reicht der Platz dafür aber bereits nicht mehr, deshalb gibt es hier noch drei Sterne.
Ebenfalls mit vier Sternen schloss der Dacia Logan MCV ab, auch er bietet in der zweiten Reihe gerade noch genügend Platz um drei Kindersitze zu installieren. Zehn weitere Fahrzeuge erhielten wie der Kodiaq drei Sterne: Die Modelle VW Tiguan, Seat Ateca, Hyundai Ioniq Hybrid, Hyundai i30 und Honda Civic bieten zu wenig Platz für drei Kindersitze in der zweiten Reihe.
Beim SsangYong Tivoli kommt als Negativpunkt hinzu, dass der Beifahrerairbag kinderleicht per Drehschalter deaktiviert oder aktiviert werden kann.
Demgegenüber glänzen der Subaru Levorg mit seiner automatischen Beifahrerairbag-Deaktivierung sowie der Mini Countryman und der Peugeot 3008 mit Isofixverankerungen auf dem Beifahrersitz. Wegen dem Platzmangel reichte es aber auch diesen Modellen nur für drei Sterne.
Beim Toyota C-HR und Fiat Tipo Station Wagon ist die Installation eines Kindersitzes auf dem mittleren Sitzplatz in der zweiten Reihe sogar gänzlich untersagt. Durch das gute Platzangebot auf den äusseren Sitzplätzen reicht es dem C-HR im Gegensatz zum Tipo aber trotzdem noch für drei Sterne.
Mit einer Probefahrt zum geeigneten Familienauto
Im TCS-Praxistest bedeutet eine gute oder sehr gute Gesamtnote (vier oder fünf Sterne), dass das Fahrzeug für den Transport von mehreren Kindern konzipiert wurde und sich auch dafür eignet. Solche Fahrzeuge sind beispielsweise für Grossfamilien ideal. Minivans und grosse Kombis bieten tendenziell mehr Möglichkeiten zum Kindertransport als Limousinen oder kleinere SUV‘s.
Werden jedoch nicht mehr als zwei Kinder in Rückhaltesystemen transportiert, kann sich auch bereits ein Fahrzeug eignen, welches in diesem Praxistest „nur“ mit zwei Sternen bewertet wurde.
Trotzdem haben viele Autos noch Verbesserungspotential bezüglich Familienfreundlichkeit. Das zeigen die teilweise restriktiven oder auch widersprüchlichen Bedienungsanleitungen. Dazu kommen bei diversen Autos eine unbefriedigende Zugänglichkeit der Isofix- und Top Tether-Verankerungen oder zu kurze Sicherheitsgurten.
Um das passende Familienauto zu finden, sollte auf jeden Fall zuerst eine Probefahrt mit Kindern und Kindersitzen organisiert werden.
Aus Sicherheitsgründen empfiehlt der TCS, die Kinder wenn möglich nicht auf dem Beifahrerplatz, sondern im Fond zu transportieren. Insbesondere beim Transport rückwärtsgerichteter Kindersitze auf dem Beifahrersitz muss der Beifahrer-Airbag zwingend deaktiviert werden.
Quelle: Touring Club Schweiz
Artikelbild: Touring Club Schweiz