Motion fordert: Schluss mit belastenden Primatenversuchen!

Der Nationalrat berät eine Motion* der Grünen-Politikerin Maya Graf, in der ein schweizweites Verbot belastender Primatenversuche verlangt wird. Der Schweizer Tierschutz STS unterstützt die Forderung und spricht sich nachdrücklich für die Annahme der Motion aus.

Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 198 Primaten für Tierversuche verwendet, 90 davon für belastende Versuche.

In Bezug zur Gesamtzahl der für Versuche verwendeten Tiere (629’773) mag die Zahl gering sein und doch sind es zu viele. Es sind mindestens 90 zu viel. Für den Schweizer Tierschutz STS steht fest, dass ein Verbot belastender Primatenversuche ohne Schaden für Erkenntnisgewinn, Sicherheit und Gesundheit ausgesprochen werden kann und ausgesprochen werden muss.

Nutzen zweifelhaft

Primaten sind hoch intelligente und soziale Tiere. An ihrer physischen und psychischen Leidensfähigkeit bestehen keine Zweifel. Versuche an Primaten sollen eine Grundlage sein, irgendwann Krankheiten wie Epilepsie, Alzheimer, Parkinson oder Krebs behandeln zu können. Den Durchbruch brachten Tierversuche bislang nicht. So ähnlich Affen dem Menschen auch sein mögen, die Unterschiede sind zu gross, als dass die Tierexperimente aussagekräftige, auf den Menschen übertragbare Erkenntnisse liefern würden. Stattdessen werden die Tiere als Versuchsobjekte gefangen gehalten, leiden an Medikamentennebenwirkungen, werden operiert, zur Kooperation genötigt, getötet.

Insbesondere in der staatlich subventionierten universitären Grundlagenforschung stehen einem vagen Erkenntnisgewinn oft leidvolle Experimente und eine nicht artgemässe Tierhaltung gegenüber. Das ist aus Tierschutzsicht nicht zu rechtfertigen.

Archaische Experimente

Strittig ist der Nutzen der Experimente, unstrittig ist für den STS, dass ein Verbot belastender Primatenversuche, wie es die Motion fordert, dem Forschungsstandort Schweiz keinen Schaden zufügen würde. Nicht das Festhalten an archaischen Primatenexperimenten ist zukunftsgerichtete Wissenschaftsförderung, sondern vielmehr die Erforschung und Förderung von Alternativmethoden zu Tierversuchen.

Die moderne Verhaltensforschung zeigt: Affen versuchen, leidende Artgenossen zu schützen. Dem Einsatz im Tierversuch geht ein langes Training mit vielen Entbehrungen, Ängsten und Leid voran. Die sensiblen Tiere müssen „willig“ gemacht werden. Niemals würden sie sich – wie das von Forschenden gerne behauptet wird – freiwillig solchen Manipulationen aussetzen, wenn sie die Wahl hätten.

 

Quelle: Schweizer Tierschutz STS
Artikelbild: VarnaK – shutterstock.com

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