Verschlüsselungstrojaner und missbräuchliche Mails im Namen von Behörden im Vormarsch
Der am 2. November 2017 veröffentlichte 25. Halbjahresbericht der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) befasst sich mit den wichtigsten Cyber-Vorfällen der ersten Jahreshälfte 2017 im In- und Ausland.
Im Schwerpunktthema widmet sich der Bericht den Verschlüsselungstrojanern „Wanna Cry“ und „NotPetya“, die im Frühjahr 2017 weltweit für Schlagzeilen gesorgt haben.
Vom Verschlüsselungstrojaner „Wanna Cry“ sollen gemäss Europol über 230’000 Opfer in 150 Staaten betroffen gewesen sein. Darunter waren Unternehmen wie z. B. die Deutsche Bahn, die spanische Telekommunikationsfirma Telefonica und zahlreiche Spitäler in Grossbritannien. In der Schweiz war lediglich eine kleine Anzahl von Privatpersonen und KMU betroffen. Das Schwerpunkthema befasst sich u. a. mit den Herausforderungen, die sich beim Aktualisieren von Systemen stellen, und zeigt auf, was bei der Datensicherung zu beachten ist.
Zunehmender Missbrauch von Behörden und namhaften Unternehmen
Im ersten Halbjahr 2017 gab es eine deutliche Zunahme von E-Mails zur Verteilung schadhafter Software, die angeblich von Bundesstellen oder von namhaften Unternehmen verschickt wurden. So stellte eine scheinbar von der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) stammende Mail Steuerrückerstattungen in Aussicht. In einem anderen Fall wurden Vorladungen zu Gerichtsverhandlungen versendet, die vermeintlich von einer Kantonspolizei stammten. Unternehmen wie DHL, die Post oder Swisscom werden regelmässig missbraucht, um eine hohe Seriosität der Mails vorzutäuschen.
Politische Ereignisse als Auslöser für Cyber-Angriffe
Immer häufiger entladen sich politische Spannungen digital. Wo früher Häuserwände mit Graffitis besprüht wurden, verunstalten heute Hacktivisten Webseiten. So führten die Diskussionen in der Schweiz um den türkischen Präsidenten Erdogan zur Verunstaltung („Defacement“) zahlreicher Schweizer Websites. Wie die Angreifer dabei vorgehen, lesen Sie im 25. Halbjahresbericht.
Quelle: Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI
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