Kanton Bern: Sturm „Burglind“ richtet deutlich weniger Schaden an als „Lothar“

Der Sturm Burglind hat im Kanton Bern rund 400’000 Kubikmeter Holz geworfen. Zum Vergleich: beim Orkan Lothar vom 26. Dezember 1999 waren es 4,3 Millionen Kubikmeter. Aus Sicht des Amtes für Wald und des Verbands der Berner Waldbesitzer gilt es, Ruhe zu bewahren und die Schäden nach klaren Prioritäten aufzuarbeiten.

Der Bevölkerung wird dringend empfohlen, sturmgeschädigte Wälder zu meiden.

Am 3. Januar 2018 hat der Sturm Burglind mit Böenspitzen über 180 Kilometer pro Stunde auch im Kanton Bern Waldschäden verursacht. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Streuschäden, das heisst um vereinzelt geworfene oder gebrochene Bäume. Besonders betroffen sind die Voralpen sowie das Mittelland. Die gesamte Sturmholzmenge beträgt nach ersten Schätzungen des Amts für Wald rund 400‘000 Kubikmeter. Das entspricht rund der Hälfte der durchschnittlichen Jahresnutzung im Kanton Bern. Im Vergleich zum Orkan Lothar von 1999 ist der Schaden jedoch relativ gering (weniger als ein Zehntel).

Arbeitssicherheit hat höchste Priorität

Das Amt für Wald und der Verband der Berner Waldbesitzer haben eine gemeinsame Lagebeurteilung vorgenommen und das Vorgehen zur Schadensbewältigung besprochen. Sie raten Waldbesitzenden, Ruhe zu bewahren, sich zuerst einen Überblick über die entstandenen Schäden zu verschaffen und sich mit den regionalen Waldbesitzerorganisationen in Verbindung zu setzen. Es sollen keine Risiken eingegangen werden, die Arbeitssicherheit hat bei der Schadensbehebung höchste Priorität.

Durch gezieltes Vorgehen gilt es, den Waldbestand vor Folgeschäden zu schützen und den Holzmarkt weiterhin verlässlich zu versorgen. Ordentliche Holzschläge sollten vorerst gestoppt oder zurückgestellt werden. Laufende Lieferverträge sowie die neue Nachfrage durch Sägereien oder anderer Kunden können mit dem anfallenden Holz befriedigt werden.

Die Aufräumarbeiten werden einige Zeit in Anspruch nehmen. Dabei werden auch grössere Maschinen zum Einsatz kommen. Der Bevölkerung wird empfohlen, sturmgeschädigte Wälder zu meiden und Absperrungen zu beachten.

Geschädigte Fichten rasch entfernen

Im Moment ist die Schutzwirkung der Wälder nicht eingeschränkt. Um die Risiken einer grösseren Borkenkäfervermehrung und damit massive Schäden am Waldbestand zu verhindern, ist insbesondere der rechtzeitigen Aufrüstung und Abfuhr geschädigter Fichten grösste Beachtung zu schenken. Der kantonale Forstdienst unterstützt die Massnahmen im Bereich wichtiger Schutzwälder mit Beiträgen.

Die Revierförster und die Fachpersonen der Holzvermarktungsorganisationen stehen den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern beratend zur Seite. Der Verband der Berner Waldbesitzer und regionale Organisationen der Waldbesitzer bieten zudem betriebliche Dienstleitungen an. Diese reichen von der Planung über die Ausführung der Massnahmen mit spezialisierten Forstunternehmen bis hin zur Holzvermarktung.

 

Quelle: Kanton Bern
Artikelbild: yui – shuttersotck.com

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