Kanton Uri: Polizeiliche Kriminalstatistik 2017 – Zahl der Straftaten gestiegen

Erfasst werden Straftaten im Bereich des Strafgesetzbuches, des Betäubungsmittelgesetzes, des Ausländergesetzes und der Bundesnebengesetze. Hinzu kommen einige Kennzahlen von kantonalen Gesetzeswiderhandlungen und von Ereignissen mit polizeilichen Interventionen.

Verschiedene Straftaten ereignen sich in einem kleinen Kanton wie Uri selten. Daher weisen die prozentualen Vergleiche der Jahreswerte teils erhebliche Ausschläge auf und können nicht adäquat als Phänomen oder als Trend gewertet werden.

Zunahme der polizeilich registrierten Straftaten im Kanton Uri

Im Jahr 2017 wurden im Kanton Uri insgesamt 1048 Delikte gemäss Strafgesetzbuch, Betäubungsmittelgesetz, Ausländergesetzgebung und Bundesnebengesetzgebung erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 121 Straftaten (+11.5 Prozent) entspricht.

Gewaltstrafen, Straftaten gegen Leib und Leben

Zur Gewichtung von verschiedenen Gewaltstraftaten wird eine Kategorisierung nach schwerer und minderschwerer Gewalt vorgenommen. Unter die schweren Gewaltstraftaten fallen Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen und Raub. Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Kanton Uri, wie in den beiden Vorjahren, weder ein versuchtes noch ein vollendetes Tötungsdelikt. Gleich wie im Vorjahr war eine vorsätzliche schwere Körperverletzung zu verzeichnen.

In Bezug auf die minderschwere Gewalt reduzierte sich die Zahl bei den einfachen Körperverletzungen von 27 auf 17 (-37 Prozent). Die im Jahre 2017 verzeichneten Straftaten gegen Leib und Leben nahmen insgesamt um 25 Prozent auf 47 ab (63).

Die Gesamtzahl der verzeichneten Gewaltstraftaten reduzierte sich um 19 Prozent auf 77 Straftaten (95). Erwähnenswert ist, dass sich die Straftaten wegen Drohung und Gewalt gegen Beamte von einem Höchststand von 13 im Vorjahr auf 3 reduzierten (-77 Prozent).

Straftaten gegen die sexuelle Integrität

Die Zahl der Übergriffe im Bereich der sexuellen Integrität hat sich von 5 auf 34 Delikte erhöht. Die massive Er-höhung erklärt sich vorwiegend aus einem Fall, bei welchem einem Jugendlichen diverse strafbare Handlungen und sexuelle Nötigungen mit Kindern in seinem Beziehungsumfeld vorgeworfen wurden. Im Weiteren wurden 9 Fälle wegen Pornografie, 2 Fälle wegen Exhibitionismus und ein Fall wegen Vergewaltigung im Beziehungsumfeld bearbeitet.

Häusliche Gewalt

Insgesamt 14 Mal (12) musste die Polizei wegen häuslicher Gewalt ausrücken. In 3 Fällen (2) blieb es bei einem polizeilichen Interventionsbericht ohne Anzeige. In 11 Fällen mussten 32 Straftatbestände (32) wie Tätlichkeit, Drohung, einfache Körperverletzung rapportiert werden. Im Jahr 2017 wurden gestützt auf das Polizeigesetz 4 polizeiliche Wegweisungen verfügt (4).

Straftaten gegen das Vermögen

Die Delikte gegen das Vermögen sind angestiegen. So wurden 544 Straftaten (430) verzeichnet, was einer Zu-nahme von 27 Prozent bedeutet. Diese Zunahme ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2017 eine Serie mit zwei Jugendlichen Haupttätern mit rund 60 Straftaten, vorwiegend wegen Sachbeschädigungen und Einbruch-diebstählen, der Justiz überwiesen werden konnte.

Die Anzahl Einbruchdiebstähle ist mit 54 vergleichbar mit dem Vorjahr (53). 21 Tatbestände waren die Folge von Einbrüchen in Ein- und Mehrfamilienhäuser, 7 in Restaurationen sowie 26 in Verkaufs- und Gewerbe-räume, Garagen oder Gebäude im Baugewerbe.

Bei den restlichen Diebstahlsformen ist erwähnenswert, dass sich die Einschleichdiebstähle mit 24 Delikten auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr halten, die Anzahl der Ladendiebstähle jedoch um 21 Prozent auf 29 De-likte zugenommen hat.

Die Zunahme von Betrugsdelikten um 92 Prozent auf 23 Straftaten ist insbesondere auf neue Betrugsformen im Internet zurückzuführen.

Straftaten gegen die Freiheit

Der zahlenmässige Anstieg bei Straftaten gegen die Freiheit auf 132 Delikte resultiert aus einer Zunahme auf 29 Drohungen (16) und 15 Hausfriedensbrüchen ohne Diebstahl (6).

Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz

Im Jahr 2017 wurden von der Kantonspolizei Uri insgesamt 56 Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittel-gesetz registriert (107). 28 Übertretungen (32) wurden im Ordnungsbussenverfahren geahndet. Der Rückgang der Anzeigen ist damit erklärbar, dass im Jahr 2017 kein grösseres Ermittlungsverfahren durchgeführt werden musste.

Polizeiliche Ereignisse

16 Unfälle (ohne Verkehrsunfälle) wurden polizeilich rapportiert. Bei diesen Unfällen verletzten sich 9 Personen tödlich (5). 11 Mal (9) rapportierte die Kantonspolizei Uri aussergewöhnliche Todesfälle, zu denen sie aufgeboten wurde und bei denen die ärztliche Inspektion eine natürliche Todesursache ergab. 10 weitere Todesfälle (5) wurden als Suizid rapportiert. 3 Suizide (2) erfolgten mit Hilfe einer Sterbehilfeorganisation. 4 Personen (4) wurden im vergangenen Jahr als vermisst gemeldet, aufgrund dessen polizeiliche Ermittlungen eingeleitet wurden. Die Kriminaltechnik untersuchte 3 Brände (2).

Weitere Informationen sind hier zu finden.

 

Quelle: Kantonspolizei Uri
Artikelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Uri

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