Kanton Bern: Aufräumarbeiten nach Sturm Burglind weit vorangeschritten
470‘000 Kubikmeter Sturmholz hinterliessen die Januarstürme in den Berner Wäldern. Die Arbeiten mussten rasch beginnen, um das Risiko einer Borkenkäfervermehrung zu senken und Folgeschäden in Schutzwäldern zu verhindern.
Aktuell sind bereits 80 bis 90 Prozent des Sturmholzes aufgerüstet – nur in den Alpen hat der Schnee die Arbeiten verzögert.
„Burglind“ und weitere Stürme haben im Januar 2018 zu erheblichen Schäden am Berner Wald geführt. Der Regierungsrat bewilligte im Februar einen Kredit von 7,2 Millionen Franken, damit die notwendigen Arbeiten zur Behebung der Waldschäden rasch initiiert und ausgeführt werden können. Kantonsweit sind aktuell 80 bis 90 Prozent des Sturmholzes aufgerüstet. Nur im Berner Oberland sind es erst drei Viertel, da die Arbeiten wegen der grossen Schneemengen erst später begannen.
Roger Schmidt, Vorsteher des Amts für Wald, zieht eine vorsichtig positive Bilanz: „Ziel war, dass der Grossteil des Sturmholzes bis Mitte 2018 aufgerüstet ist. Wir sind also auf einem guten Stand.“ Der Kredit für die Bewältigung der Waldschäden sei ausreichend und die Massnahmen würden greifen. Der Amtsvorsteher lobt die gute Zusammenarbeit von Forstdienst, Waldbesitzern, Forstunternehmen und Holzwirtschaft.
Schutzwälder stehen im Zentrum
Hauptziel der Arbeiten war, eine Massenvermehrung des Borkenkäfers zu verhindern und so insbesondere die Funktionsfähigkeit der Schutzwälder zu gewährleisten. Aktuell schätzt das Amt für Wald die Lage als ruhig ein, die weitere Entwicklung hängt aber stark von der Witterung ab. Borkenkäfer können sich bei warmem Wetter in geschädigten Bäumen rasch vermehren und auf gesunden Waldbestand übergreifen. Ein heisser und trockener Sommer erhöht auch das Risiko einer Borkenkäfervermehrung in den nächsten Jahren.
Der Kanton Bern setzt für die Überwachung der Schutzwälder zusätzliches Personal ein. Weiter hat der Kanton Bern Arbeitssicherheitskurse finanziell unterstützt, um Unfälle bei der gefährlichen Sturmholzaufbereitung zu vermeiden. In neun Kursen wurden 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschult. Mit Beiträgen an die Waldbesitzer werden die Organisation der Waldarbeiten und die Vermarktung des Sturmholzes gefördert. Das Amt für Wald hat zehn Gesuche von Waldbesitzerorganisationen genehmigt, die insgesamt 60‘000 Kubikmeter Sturmholz aufgerüstet und 140‘000 Kubikmeter Holz vermarktet haben.
Der Holzmarkt hat das Sturmholz grundsätzlich gut aufgenommen. Nun ist die inländische Holzindustrie aber über mehrere Monate hinaus mit Rohholz versorgt. Nur beim Laubholz ist der Markt noch aufnahmefähig. Das Fazit des Kantons aus „Burglind“ zeigt, dass eine leistungsfähige Wald- und Holzwirtschaft auch für die Bewältigung von Sturmschäden von zentraler Bedeutung ist.
Quelle: Kanton Bern
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