Polizei Basel-Landschaft erhält mehrheitlich gute Noten bei Bevölkerungsumfrage
Nach über zehn Jahren hat die Polizei Basel-Landschaft erneut eine Bevölkerungsumfrage durchgeführt, um ihre Dienstleistungen zu optimieren und an die sich ändernden Bedürfnisse anzupassen.
Die Baselbieter Bevölkerung erteilt ihrer Polizei mehrheitlich gute Noten. Verbesserungspotential wurde insbesondere im Bereich der Bekämpfung der Internetkriminalität geortet.
Nach 2007 hat die Polizei Basel-Landschaft im Mai dieses Jahres zusammen mit dem Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich erneut eine repräsentative Umfrage bei der Bevölkerung des Kantons Basel-Landschaft durchgeführt. Insgesamt wurden über 1‘000 Personen online respektive telefonisch über ihre Wahrnehmung der Dienstleistungsqualität und ihre Erwartungen an die Polizei Basel-Landschaft befragt. Ziel der Polizei ist es, regelmässig im Rahmen ihres Strategieprozesses zu überprüfen, ob die vorhandenen personellen und finanziellen Mittel auch aus Sicht der Bevölkerung so effektiv und effizient wie möglich eingesetzt werden.
Hohe Zufriedenheit der Kantonsbewohner/innen mit ihrer Polizei
Gesamthaft bewertet die Bevölkerung die Leistung der Polizei Basel-Landschaft als gut (7.4 auf einer 10er Skala). 17% der Befragten sind sehr zufrieden, 56% sind zufrieden und nur rund jeder Fünfte (22%) ist mit der Leistungserfüllung der Polizei Basel-Landschaft unzufrieden. Personen, welche selbst mit der Polizei Kontakt hatten, bewerten die Polizei nur geringfügig tiefer (7.3) als der Rest der Bevölkerung (7.5). Dieser Wert widerspiegelt bei einer öffentlichen Institution – insbesondere vor dem Hintergrund des gesetzlichen Auftrages und der damit verbundenen sanktionierenden und repressiven Massnahmen – ein sehr hohes Niveau von Kundenzufriedenheit.
Dienstleistungsqualität wird positiv erlebt
Für die Baselbieter Bevölkerung ist die Gewährleistung der Sicherheit (72%) die wichtigste Aufgabe der Polizei Basel-Landschaft, gefolgt von Diebstahl- und Einbruchsbekämpfung (62%) und der Gewaltbekämpfung (46%). Rund zwei Drittel (64%) der Bewohner/innen des Kantons Basel-Landschaft hatten in den letzten fünf Jahren zumindest einmal Kontakt mit der Polizei. In erster Linie hatten sie wegen Verkehrskontrollen (22%), gefolgt wegen eines Einbruchs (11%) und wegen einer Busse oder eines Diebstahls (je 6%) Kontakt mit der Polizei. Der Kontakt fand mehrheitlich persönlich auf der Strasse (42%), auf dem Polizeiposten (23%) oder telefonisch (21%) statt.
Der „letzte“ Kontakt mit der Polizei wird als sehr korrekt (4.2 auf einer 5er Skala), als vertrauenswürdig, hilfsbereit, kompetent, verlässlich, freundlich, gut erreichbar (je 4.1) und mit hoher Präsenz (4.0) bewertet. Einzig bei der Schnelligkeit und Effizienz wird „nur“ ein Genügend (3.9) gegeben. Die Bevölkerung des Kantons Basel-Landschaft fürchtet sich in erster Linie davor, Opfer eines Einbruchs oder Diebstahls (40%) oder von Internetkriminalität zu werden (28%) oder in einem Verkehrsunfall verwickelt zu sein (27%).
Verlagerung der Kriminalität in den digitalen Raum
Die Befragung hat gezeigt, dass die Internetkriminalität in der Wahrnehmung der Bevölkerung im letzten Jahr gegenüber den Vorjahren deutlich zunahm. Fast die Hälfte der Personen, die sich in den letzten fünf Jahren als Opfer von Internetkriminalität (48%) fühlte, hatte dieses Erlebnis im letzten Jahr. In den letzten Jahren hat sich die Rate der sich von Internetkriminalität betroffen fühlenden Personen jeweils von Jahr zu Jahr fast verdoppelt. Rund die Hälfte (52%) davon ist mit der Unterstützung der Polizei unzufrieden. Die Polizei Basel-Landschaft ist sich der steigenden Anforderungen an sie im Zusammenhang mit der Internetkriminalität voll bewusst und ist derzeit in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft daran, ein Cybercrime-Konzept zu erarbeiten und eine entsprechende Landratsvorlage vorzubereiten.
Prävention statt Repression
Die Bevölkerung des Kantons Basel-Landschaft möchte, dass bei den meisten Problemen rund um Sicherheit und Ordnung auf Prävention gesetzt wird. Bei der Jugendkriminalität (55% wünschen Prävention, 21% wünschen Repression), Problemen mit Süchtigen (52% vs. 12%), Internetkriminalität (48% vs. 27%), Problemen mit Asylanten (48% vs.24%), mit Ausländern (45% vs. 24%), Gewalt in der Öffentlichkeit (42% vs. 37%) und bei häuslicher Gewalt (37% vs. 26%) fordern jeweils mehr Personen Prävention als Repression. Einzig beim Umgang mit Verkehrssündern, also Rasern und Rowdies, wird mehr Repression (41%) als Prävention (30%) gefordert.
Restrukturierungen der Polizei decken sich mit den Kundenbedürfnissen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Polizei Basel-Landschaft mit dem Ausbau der Polizeipräsenz auf den Strassen und der Stärkung der mobilen Polizei auf dem richtigen Weg ist, wünscht sich doch die Bevölkerung eine möglichst hohe Polizeipräsenz auf den Strassen. Bahnhöfe, Bus- und Tramhaltestellen sind aus Sicht der Bevölkerung (23%) die gefährlichsten Orte, gefolgt von unbeleuchteten Strassen und Orten (16%) und Einzelnennungen von Orten in Basel und Umgebung (11%) – dies nicht per se, sondern vor allem abends und nachts. Die Bevölkerung wünscht sich auch, dass die Polizei im Ereignisfalle möglichst schnell auf Platz ist. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Kantons Basel-Landschaft findet, es gäbe (viel) zu wenige Polizisten (52%). Nur ein sehr geringer Anteil findet, es gäbe (viel) zu viele Polizisten (3%).
Aus Sicht der Bevölkerung des Kantons Basel-Landschaft hat sich die Sicherheit ihrer Wohngemeinde in den letzten 5 Jahren ganz leicht verbessert. Rund jeder Vierte (23%) ist der Meinung, sie habe sich verbessert, wohingegen rund jeder Siebte (15%) der Meinung ist, die Sicherheit habe sich verschlechtert. Die Baselbieter Bevölkerung ist auch mehrheitlich der Meinung, dass die Leistung der Polizei über alles gesehen in den letzten 5 Jahren zugenommen hat. Gut jeder Vierte (29%) bewertet die Leistung der Polizei besser als vor 5 Jahren und nur jeder Siebte (13%) bewertet sie tiefer.
Quelle: Polizei Basel-Landschaft
Artikelbild: Symbolbild © Polizei Basel-Landschaft