Wasserbüffel gegen Mini - ein Wildunfall der besonderen Art

Wildunfälle geschehen derzeit täglich. Da kommt es zu Zusammenstössen zwischen Fahrzeugen und Rehen, Wildschweinen, Füchsen, Raubvögeln und anderem Getier.

Nicht alltäglich ist jedoch der Unfall, der sich am Dienstag gegen 22.30 Uhr in Nieder-Mockstadt ereignete.

Eine 57-Jährige aus dem Main-Kinzig-Kreis fuhr mit ihrem Mini über die B275 von Nieder-Mockstadt in Richtung Staden, als plötzlich ein schwarzer Wasserbüffel auf die Fahrbahn lief. Sie konnte dem etwa 400 kg schweren Tier nicht ausweichen. Es kam zum Zusammenstoss, bei dem der Büffel über die Motorhaube auf die Windschutzscheibe schlug. Die Mini-Fahrerin verletzte sich dabei glücklicherweise nicht. Der Wasserbüffel aber schon. Das Tier trug Verletzungen an Schulter und Läufen davon. Es humpelte augenscheinlich.

Ein hinzukommender Zeuge informierte die Polizei über den Unfall. Die Streifen fuhren eilig zum Unfallort. In der Funkzentrale nahm man Kontakt zum Ortslandwirt auf, um in Erfahrung zu bringen, wer der Besitzer des Tieres ist. Auch der Jagdpächter erhielt einen Anruf und eine Aufforderung, zur Unfallstelle zu kommen. Er sollte das verletzte Tier gegebenenfalls von seinen Schmerzen erlösen oder es erschiessen, falls es durch sein Umherlaufen weitere Gefahren verursachte.

Dazu kam es jedoch nicht. Der Besitzer des Rinds konnte ermittelt werden. Brav trottete der Büffel neben dem Streifenwagen her, in Richtung heimatlichem Hof. Der Landwirt aus Florstadt kam hinzu und mit gemeinsamen Kräften, schaffte man das verstörte Tier zurück zur Herde. Wie sich herausstellte, hatten sich neben dem verletzten Hornvieh noch zwei weitere Büffel der Herde des Landwirts auf eine nächtliche Wanderung begeben. Diese waren trotz intensiver Suche nicht zeitnah aufzufinden.

In den Morgenstunden trotteten sie, wahrscheinlich von Hunger getrieben, von alleine zurück in den heimischen Stall.

Den Zusammenstoss mit dem PKW scheint der verunfallte Büffel gut und, mit nur leichten Verletzungen, überstanden zu haben. Nach Angaben des Besitzers frisst er wieder, was ein gutes Zeichen sei.

Bei den drei ausgebüchsten Rindviehchern handelt es sich um weibliche Tiere. Wasserbüffel sind nach Angaben des Besitzers sehr viel zahmer als normale Rinder. Die Herde steht am Hof auf einer Koppel mit Elektrozaun. Wie es dazu kam, dass die Tiere davonliefen ist bislang unklar.

Fest steht in jedem Fall, dass alle Beteiligten froh über den glimpflichen Ausgang des Streifzugs sind.

 

Ort: Florstadt (D)
Quelle: Polizeipräsidium Mittelhessen – Pressestelle Wetterau
Bild: Drei Tiere aus der Herde der Wasserbüffel  (Bildquelle: Der betroffene Landwirt)

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