Stadt Bern: Informationsbus macht auf das Thema Menschenhandel aufmerksam

Seit einem Jahr macht der Informationsbus der Internationalen Organisation für Migration IOM in der ganzen Schweiz auf das Thema Menschenhandel aufmerksam. Die Stadt Bern engagiert sich gemeinsam mit der IOM im Kampf gegen die Ausbeutung von Menschen.

Nach seiner Reise durch die gesamte Schweiz macht der Informationsbus Ende November erneut Halt in Bern.

Menschenhandel existiert nicht nur in fernen Ländern, sondern findet auch vor unserer Haustür statt. Die Schweiz ist Ziel- und Transitland von Menschenhandel. Auch in Bern leben Menschen, die getäuscht, unterdrückt oder unter Androhung von Gewalt zu Arbeiten gezwungen werden, die sie nicht freiwillig tun würden. Der Menschenhandel hat viele Gesichter und kommt in ganz unterschiedlichen Arbeitsbereichen vor: in der Prostitution, im Baugewerbe, im Gastgewerbe aber auch im Pflegebereich oder in der Landwirtschaft.

Auf diese Missstände macht der Informationsbus der Internationalen Organisation für Migration (IOM) seit einem Jahr aufmerksam. Ausgehend von Bern reiste er durch die ganze Schweiz und kommt zum Jahresende nun zurück zu seinem Ausgangspunkt auf dem Kornhausplatz in Bern. Es ist kein Zufall, dass der letzte Stopp 2018 in Bern statt- findet: Die Stadt setzt sich gemeinsam mit der IOM und verschiedenen internationalen Organisationen seit Jahren dezidiert für die Bekämpfung des Menschenhandels ein.

Stadtberner Engagement hat Tradition

Der Gemeinderat hat die Bekämpfung des Menschenhandels in seinen Legislaturrichtlinien 2017-2020 verankert. Ziel ist konkret, die Kontrollen in Betrieben zu intensivieren, die potenziell Arbeitskräfte ausbeuten sowie die Bevölkerung, insbesondere auch Arbeitgebende, für das Thema zu sensibilisieren.

Opferschutz und die konsequente Verfolgung der Täterinnen und Täter, wie sie die Fremdenpolizei der Stadt Bern vornimmt, sind essentiell in diesem Kampf. Aber auch die Information der Bevölkerung, dass Menschenhandel und Arbeitsausbeutung auch in Bern und in der Schweiz geschehen, ist äusserst wichtig: Gut informierte, aufmerk- same Bernerinnen und Berner können zur Identifizierung von Opfern beitragen. Der Informationsbus gibt einen Überblick zum Thema und wichtige Informationen darüber, wie man bei Verdacht oder Betroffenheit reagieren kann.

Kooperation ist notwendig

Die Bekämpfung des Menschenhandels ist eine komplexe Aufgabe, an welcher viele Behörden und Institutionen beteiligt sind. So ist die Fremdenpolizei der Stadt Bern Teil des seit 2008 bestehenden Kooperationsgremiums Menschenhandel (KOGE), das die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Justiz, Migrationsbehörden und Opferberatungs- stellen verbessert sowie geeignete Massnahmen gegen den Menschenhandel und zur Unterstützung der Opfer erarbeitet und umsetzt.

Menschenhandel findet im Verborgenen statt, somit bleibt die Mehrheit der Betroffenen unerkannt. Bei koordinierten gemeinsamen Kontrollen unter dem Namen „PARITER“ deckt die Stadt Bern zusammen mit der Kantonspolizei, der Arbeitsmarktkontrolle sowie situativ weiteren Organisationen, Menschenhandel auf. Seit rund zehn Jahren geht die Stadt zudem im Rahmen des Projekts „AGORA“ gegen die organisierte Bettelei vor, bei der die eingesetzten minderjährigen Kinder oft Opfer von Menschenhandel und Menschenschmuggel sind und ausgebeutet werden. Oft sind die Minderjährigen unbegleitet und ohne Reisepass oder gültigen Aufenthaltstitel in der Schweiz.

IOM-Informationsbus: Fachleute geben Auskunft

Der Informationsbus der IOM steht vom 29. November bis 1. Dezember 2018 auf dem Kornhausplatz Bern. Unter dem Motto „Schau hin!“ können sich Interessierte eingehend über das Thema Menschenhandel und die Bekämpfung des Problems informieren. Ausserdem sind während der drei Tage jeweils Fachspezialisten, unter anderem der Stadtberner Fremdenpolizei, vor Ort, die Interessierte und Passanten über die Thematik informieren.

Flyer (PDF)

 

Quelle: Stadt Bern
Titelbild: ChameleonsEye – shutterstock.com

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