Umfangreicher Kokainhandel aufgedeckt – 5 Nigerianer und 2 Kongolesen angeklagt

Die Kantonale Staatsanwaltschaft für Besondere Aufgaben und die Kantonspolizei Bern haben nach mehrjährigen intensiven Ermittlungen in Zusammenarbeit mit der Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalpolizei einen umfangreichen Fall von organisiertem Kokainhandel aufgedeckt.

Gegen sieben Männer wird Anklage erhoben. Ihnen wird der Handel mit insgesamt rund 110 Kilogramm Kokain zur Last gelegt.

Im März 2015 hat die Kantonspolizei Bern im Rahmen einer Kontrolle zwei Männer in einem Auto angehalten. Bei der anschliessenden Durchsuchung des Fahrzeuges konnten in einem Ersatzreifen über vier Kilogramm Kokain festgestellt werden. Die anschliessenden Ermittlungen ergaben, dass die beiden Männer dieses Kokain von Holland in die Schweiz transportiert und vorher bereits zahlreiche derartige Transporte ausgeführt hatten.

Parallel dazu ermittelten die Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalpolizei gemeinsam mit diversen Westschweizer Kantonen gegen ein Netzwerk, das von Holland aus Kokainlieferungen in die Schweiz organisierte und durchführte und dabei Transporteure einsetzte, welche das Kokain in Fahrzeugen und Behältnissen oder als Bodypacker in Depots in der Westschweiz zu Grossverteilern brachten. Im weiteren Verlauf erfolgte fortan eine enge Zusammenarbeit zwischen den Bundesbehörden und der Staatsanwaltschaft sowie Polizei des Kantons Bern.

Im Juni 2015 konnte die Kantonspolizei Bern unter Mithilfe der Kantonspolizei Basel-Stadt einen weiteren Mann in Basel anhalten, welcher verdächtigt wird, Kokainkuriere empfangen bzw. als Grosshändler Drogendepots geführt zu haben.

Im Juli 2015 wurden im Raum Köniz anlässlich einer Hausdurchsuchung zwei weitere Männer angehalten und rund zwei Kilogramm Kokain sichergestellt. Das in 201 Fingerlinge verpackte Kokain hatte einer dieser beiden Männer als sog. Bodypacker in seinem Körper von Holland in die Schweiz transportiert. Der andere Mann wird verdächtigt, als Grossverteiler das dortige Depot geführt zu haben.

In Zusammenarbeit mit der holländischen Polizei gelang es der Bundeskriminalpolizei kurz darauf, in Amsterdam weitere Männer aufgrund des Verdachts auf Betäubungsmittelhandel anzuhalten und Kokain sicherzustellen. Einer der angehaltenen Männer wurde an den Kanton Bern ausgeliefert. Er wird verdächtigt, die Kokaintransporte, welche die im Kanton Bern verhafteten Personen ausgeführt hatten, von Holland aus geleitet und überwacht zu haben.

Schliesslich wurde ein weiterer Mann, welcher verdächtigt wird, sich als Bodypacker betätigt zu haben, erst später ermittelt und nach verbüsstem Strafvollzug, wo er sich wegen einem anderen Strafverfahren befand, im Frühjahr 2016 in Untersuchungshaft genommen.



Insgesamt wird den Beschuldigten vorgeworfen, in verschiedenen Rollen als Organisatoren, Transporteure und Grossverteiler am Kokainhandel beteiligt gewesen zu sein und im Zeitraum zwischen August 2014 und Juli 2015 über 110 kg Kokaingemisch von Holland in die Schweiz eingeführt zu haben.

Die Drogen wurden zu Grosshändlern in Depots im Kanton Bern, aber auch in Depots im Grossraum Basel, Vevey und Lausanne gebracht, von wo aus sie weiter verteilt wurden.

Bei den sieben Beschuldigten handelt es sich um fünf Männer nigerianischer und zwei kongolesischer Herkunft im Alter zwischen 33 und 58 Jahren. Sie wurden wegen schwerer Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz, Geldwäscherei sowie wegen weiterer Delikte zur Anklage gebracht.

 

Quelle: Kantonale Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben
Bildquelle: Kantonspolizei Bern

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