"Schwarzfahrer" attackierte Bundespolizisten - sofortige Verurteilung
Nachdem ein 29-jähriger Schwarzfahrer am gestrigen Dienstag, den 05. März 2019, gegen 06:40 Uhr in Halle Bundespolizisten attackierte, folgte seine Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von vier Monaten wenige Stunden später vor dem Amtsgericht.
Der polnische Staatsangehörige nutzte einen Intercityexpress (ICE) von Berlin nach Halle ohne Zugticket und war alkoholisiert. Der Zugchef des ICE schloss den Mann von der Weiterfahrt aus und bat die Bundespolizei am Hauptbahnhof Halle um Unterstützung.
Der „Schwarzfahrer“ kam der Aufforderung zum Verlassen des Zuges nicht nach und attackierte die Beamten. Er versuchte einer Beamtin den Schlagstock vom Gürtel zu reißen, schlug und trat, um sich den polizeilichen Maßnahme zu entziehen. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt. Der 29-Jährige wurde gefesselt auf die Dienststelle gebracht. Hier wurde ein Atemalkoholwert von 1,4 Promille bei ihm gemessen.
Da der Täter unter anderem derzeit keinen festen Wohnsitz hat, riefen die Beamten die zuständige Staatsanwaltschaft an und schlugen die Durchführung eines sogenannten beschleunigten Verfahrens vor. Die Staatsanwaltschaft stimmte diesem zu. Kurz darauf wurde er einem Richter des Amtsgerichts Halle vorgeführt. Dieser verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von vier Monaten, wegen des Erschleichens von Leistungen, versuchter Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und wegen des tätlichen Angriffs auf die Bundespolizisten.
Ein beschleunigtes Verfahren wird unter anderem durch die ermittelnden Beamten bei Straftätern angestrebt, die keinen festen Wohnsitz in Deutschland haben. Der Sachverhalt muss einfach gelagert sein und der Tathergang sowie der Täter müssen zweifelsfrei feststehen. Durch die schnelle Verurteilung soll einem Entzug der Strafverfolgung entgegengewirkt werden.
Quelle: Bundespolizeiinspektion Magdeburg
Artikelbild: Symbolbild (© Heiko Kueverling – shutterstock.com)