Stadt Zürich: Besorgniserregende Entwicklung bei Fahrradunfällen

Im Jahr 2018 verunfallten in der Stadt Zürich bei polizeilich registrierten Verkehrsunfällen total 1449 Personen. Dies ist der höchste Wert seit 2003. Erneut bedeutend mehr Personen verunfallten auf dem Velo.

Zehn Menschen verunglückten tödlich.

Zurückzuführen ist die Zunahme der Verunfallten fast ausschliesslich auf das Unfallgeschehen beim Veloverkehr. Im Jahr 2018 verunglückten 541 Velofahrende (+73 zum Vorjahr; +143 zum Fünfjahresschnitt). Dies entspricht einem langjährigen Trend. Im Vergleich zum Jahr 2011 mit 264 Verunfallten hat sich die Anzahl Verunfallter mehr als verdoppelt.

Die Velounfälle und ihre Folgen sind in der Stadt Zürich ein ungelöstes Problem. Es ist in erster Linie auf stetig zunehmende Veloverkehrsmengen zurückzuführen, aber auch auf eine diesen Mengen nicht entsprechende Infrastruktur sowie auf Fehlverhalten und mangelnde Fahrzeugbeherrschung seitens der Velofahrenden und anderer Verkehrsteilnehmenden.

Dieser besorgniserregenden Entwicklung tritt der Stadtrat mit dem Strategieschwerpunkt „sicher Velofahren“ entgegen. Es werden grosse und kleine, kurz- und langfristige Massnahmen zur Erhöhung der Velosicherheit forciert. Die identifizierten Velounfallherde werden genau untersucht und bestmöglich saniert. Ergänzend soll mit Sensibilisierungsmassnahmen wie zum Beispiel Virtual-Reality-Filmen auf unfallvermeidendes Verhalten aller Verkehrsteilnehmenden hingewirkt werden.

Weniger schwerverletzte Personen

Während die Anzahl der Verunfallten mit 1449 Personen (+170 zum Vorjahr; +116 zum Fünf- jahresschnitt) so hoch wie letztmals 2003 ist, gab es bei den Schwerverletzten eine Abnahme auf 217 Personen (-24 zum Vorjahr) – auch beim Veloverkehr (90 Personen im Jahr 2018; -20 zum Vorjahr; -1 zum Fünfjahresschnitt). Hingegen blieb der Wert gegenüber dem

Fünfjahresschnitt praktisch konstant. Bei den Leichtverletzten weist die Verkehrsunfallstatistik 2018 eine Zunahme aus (+49 zum Vorjahr; +111 zum Fünfjahresschnitt). Im letzten Jahr starben in Zürich zehn Personen bei Verkehrsunfällen (vier Zufussgehende, drei Velofahrende, ein Motorradfahrender und zwei Autofahrende).

Nachdem in den Jahren 2016 und 2017 ein Anstieg bei den verunfallten Zufussgehenden festgestellt werden musste, erfolgte im Jahr 2018 eine Abnahme auf 226 Personen (-28 zum Vorjahr; -2 zum Fünfjahresschnitt). Diese wirkte sich auch auf die Anzahl der Schwerverletzten aus (58 Personen im Jahr 2018; -10 zum Vorjahr; +5 zum Fünfjahresschnitt). Erneut rückläufig ist die Anzahl in Autos verunfallter Personen auf deren 366 (-9 zum Vorjahr; -26 zum Fünfjahresschnitt). Dieser Rückgang ist seit drei Jahren festzustellen. Diese Tendenz ist gegenläufig zu den steigenden Unfallzahlen beim Veloverkehr.

Weniger Unfälle auf Fussgängerstreifen

Folgende weitere Erkenntnisse können aus der Verkehrsunfallstatistik gewonnen werden:

• Auf Fussgängerstreifen verunfallten mit 104 Personen deren 13 weniger als im Vorjahr.
• Bei Unfällen mit E-Bikes erfolgte eine weitere Zunahme der Verunfallten auf 89 Personen (+24 zum Vorjahr). Dabei verunfallten 31 Personen mit „schnellen“ E-Bikes.
• Die Anzahl verunfallter Kinder (Personen unter 15 Jahre) blieb praktisch konstant. Im letzten Jahr 2018 zogen sich 77 Kinder Verletzungen im Strassenverkehr zu (-3 zum Vorjahr).
• Die Zahl der verunfallten Seniorinnen und Senioren (Personen über 64 Jahre) ist mit 173 Verunfallten (-1 zum Vorjahr) fast identisch.
• 174 Unfälle ereigneten sich unter Alkoholeinfluss. Im Vergleich zum Vorjahr (+14) ist eine Zunahme feststellbar, aber im Vergleich zum Fünfjahresschnitt noch immer eine Abnahme (-5).

Tabellen zur Verkehrsunfallstatistik Zürich 2018 finden sich hier.

 

Quelle: Stadt Zürich
Titelbild: Marco Scisetti – shutterstock.com

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