Die Kantonspolizei Uri präsentiert die polizeiliche Kriminalstatistik 2018

Erfasst werden Straftaten im Bereich des Strafgesetzbuches, des Betäubungsmittelgesetzes, des Ausländerge-setzes und der Bundesnebengesetze. Hinzu kommen einige Kennzahlen von kantonalen Gesetzeswiderhandlungen und von Ereignissen mit polizeilichen Interventionen.

Verschiedene Straftaten ereignen sich in einem kleinen Kanton wie Uri selten. Daher weisen die prozentualen Vergleiche der Jahreswerte teils erhebliche Ausschläge auf und können nicht adäquat als Phänomen oder als Trend gewertet werden.

Rückgang der polizeilich registrierten Straftaten im Kanton Uri

Im Jahr 2018 wurden im Kanton Uri insgesamt 950 Delikte gemäss Strafgesetzbuch, Betäubungsmittelgesetz, Ausländergesetzgebung und Bundesnebengesetzgebung erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer Reduktion von 98 Straftaten (-9 Prozent) entspricht.

Gewaltstrafen, Straftaten gegen Leib und Leben

Zur Gewichtung von verschiedenen Gewaltstraftaten wird eine Kategorisierung nach schwerer und minderschwerer Gewalt vorgenommen. Unter die schweren Gewaltstraftaten fallen Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen und Raub. Im vergangenen Jahr musste weder ein versuchtes noch ein vollendetes Tötungsdelikt bearbeitet werden. Das letzte Tötungsdelikt im Kanton Uri ereignete sich im Jahr 2014. Im Gegensatz zum Vorjahr (1) mussten im Jahr 2018 vier vorsätzliche schwere Körperverletzungen rapportiert werden.

In Bezug auf die minderschwere Gewalt blieb die Zahl bei den einfachen Körperverletzungen mit 17 gleich. Die im Jahre 2018 verzeichneten Straftaten gegen Leib und Leben nahmen insgesamt um 9 Prozent auf 51 zu (47).

Die Gesamtzahl der verzeichneten Gewaltstraftaten erhöhte sich um 10 Prozent auf 85 Straftaten (77). Die Straftaten wegen Drohung und Gewalt gegen Beamte haben sich von einem Tiefstand von 3 im Vorjahr auf 9 erhöht (+200 Prozent).

Straftaten gegen die sexuelle Integrität

Die Zahl der Übergriffe im Bereich der sexuellen Integrität hat sich von 34 auf 11 Delikte reduziert. Die Reduktion erklärt sich damit, dass im Vorjahr ein Fall mit zahlreichen Tatbeständen angezeigt werden musste. Es wurden 3 Fälle wegen Pornografie, ein Fall wegen Exhibitionismus, ein Fall wegen Vergewaltigung im Beziehungsumfeld sowie 4 Delikte wegen sexuellen Handlungen mit Kindern bearbeitet.

Straftaten gegen das Vermögen haben sich insgesamt reduziert – Cyberkriminalität nimmt zu

Die Delikte gegen das Vermögen haben sich im Vergleich zum Vorjahr reduziert. So wurden 458 Straftaten (544) verzeichnet, was eine Abnahme von 16 Prozent bedeutet. Diese Abnahme ist darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr eine Serie mit zwei jugendlichen Haupttätern mit rund 60 Vermögenstatbeständen der Justiz überwiesen werden konnte.

Die Anzahl der Einbruchdiebstähle ist mit 63, im Vergleich zum Vorjahr (54), leicht höher. 37 Tatbestände waren die Folge von Einbrüchen in Ein- und Mehrfamilienhäuser, 6 in Betriebsräume sowie 20 in Verkaufs- und Gewerberäume, Restaurationen, Garagen oder Gebäude im Baugewerbe.

Bei den restlichen Diebstahlsformen ist erwähnenswert, dass sich die Einschleichdiebstähle mit 23 Delikten auf konstantem Niveau wie im Vorjahr (24) halten, die Ladendiebstähle jedoch um 45 Prozent auf 16 Delikte abgenommen haben.

Die Zunahme von Betrugsdelikten um 65 Prozent auf 38 Straftaten ist insbesondere auf neue Betrugsformen im Internet zurückzuführen. Dabei sind Vorschussbetrüge die häufigste angezeigte Betrugsform.

Straftaten gegen die Freiheit

Die zahlenmässigen Straftaten gegen die Freiheit blieb mit 135 Delikten, gegenüber dem Vorjahr (132), konstant. Dabei wurden 20 Drohungen (29), 11 Nötigungen (1) und 12 Hausfriedensbrüche ohne Diebstahl (15) registriert.

Abnahme bei Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz

Im Jahr 2018 wurden von der Kantonspolizei Uri insgesamt 38 Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittel-gesetz registriert (56). 9 Übertretungen (28) wurden im Ordnungsbussenverfahren geahndet. Der Rückgang von Übertretungen, welche im Ordnungsbussenverfahren abgehandelt werden, lässt sich mit einem Bundesgerichtsurteil erklären: danach kann der Besitz von Cannabis bis 10 Gramm nicht mehr geahndet werden. Der Stoff kann weiterhin polizeilich eingezogen werden, jedoch ohne Straffolgen für den Betroffenen.

Polizeiliche Ereignisse

15 Unfälle (ohne Verkehrsunfälle) wurden polizeilich rapportiert. Bei diesen Unfällen verletzten sich 7 Personen tödlich (9). 20 Mal (11) rückte die Kantonspolizei Uri an aussergewöhnliche Todesfälle aus, bei denen die ärztliche Inspektion eine natürliche Todesursache ergab. 4 weitere Todesfälle (10) wurden als Suizid rapportiert. 2 Suizide (3) erfolgten mit Hilfe einer Sterbehilfeorganisation. 5 Personen (4) wurden im vergangenen Jahr als vermisst gemeldet, aufgrund dessen polizeiliche Ermittlungen eingeleitet wurden. Durch die Kriminaltechnik wurden im Weiteren 3 Brände (3) untersucht.

Häusliche Gewalt

Insgesamt musste die Polizei 12 Mal (14) wegen häuslicher Gewalt ausrücken. In 4 Fällen (3) blieb es bei einem polizeilichen Interventionsbericht ohne Anzeige. In 8 Fällen mussten 25 Straftatbestände (32) wie Tätlichkeit, Drohung oder einfache Körperverletzung rapportiert werden. Im Jahr 2018 wurden gestützt auf das Polizeigesetz 2 polizeiliche Wegweisungen verfügt (4).

Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 (PDF)

 

Quelle: Kantonspolizei Uri
Artikelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Uri

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