Kanton Zürich: Zahl der Straftaten stagniert weiter
An einer Medienkonferenz am 25. März 2019 hat Christiane Lentjes Meili, Chefin Kriminalpolizei der Kantonspolizei Zürich, über die polizeiliche Kriminalstatistik 2018 informiert. Nach kontinuierlichem Rückgang seit 2012 hält die Stagnation der Zahl der Delikte gemäss Strafgesetzbuch auch im vergangenen Jahr weiter an.
Nahezu unverändert ist auch die Zahl der Vermögensdelikte geblieben, wobei digitale Begehungsweisen an Bedeutung zunehmen. Der Betrag der zur Vermögensabschöpfung vorgesehenen Vermögenswerte hat 2018 einen Rekordwert erreicht.
Die Zahl der im Kanton Zürich polizeilich festgestellten Delikte gemäss Strafgesetzbuch hat 2018 gegenüber dem Vorjahr um rund 1900 Delikte (+2,2%) nur leicht zugenommen. Die Zunahme der registrierten Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz (+3,2%) und der Widerhandlungen gegen das Ausländerrecht (+5,5%) sind vorab auf gezieltes Handeln von Polizei und Partnerbehörden zurückzuführen. Insgesamt wurden 2018 in der PKS rund 2’800 oder 2,5% Delikte mehr als 2017 verzeichnet. Der Kanton Zürich erreicht damit den dritttiefsten Wert seit Einführung der Kriminalstatistik 1980.
Die vielschichtigen polizeilichen Strategien zeigen Wirkung. Mit vernetzten Präventionsmassnahmen, Schwerpunkt-aktionen mit hohem Personaleinsatz, analysebasierter Einsatzdisposition uniformierter und ziviler Polizeikräfte, innovativen Ermittlungskonzepten mit verstärkter Bildung von Sonderkommissionen, Nutzung von unterstützender Software und die konsequenter Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen kann die Kriminalitätsbelastung auf tiefem Niveau gehalten werden.
Dies gilt etwa für die Gesamtzahl der Einbruch- und Einschleichdiebstähle (+2,1%), während Taschen- und Trickdiebstähle (-13,6%) und Fahrzeugeinbrüche (-43,9%) sogar deutlich abnahmen. Demgegenüber nahmen Anzeigen wegen (Internet-)Betrügen (+16,1%) erneut zu. Eine gewisse Verlagerung der Ausführung von Straftaten in das Internet und eine Zunahme von digitalisierter Kriminalität sind deutlich spürbar. Besonders erfolgreich war 2018 auch die polizeiliche Vermögensabschöpfung. So konnten Deliktserlöse und aus deliktischen Geldern erlangte Vermögenswerte im Liquidationsbetrag von gegen CHF 34 Mio. sichergestellt werden.
2018 wurden erneut mehr Straftaten gegen Leib und Leben (+5,8%) verzeichnet, wobei die Zahl der Opfer von vollendeten Tötungsdelikten unverändert blieb (7 Personen). Insgesamt fällt hier wiederum der Anstieg von Tätlichkeiten (+3,4%), Körperverletzungen (+7,1%) und Beteiligung Angriff/Raufhandel (+10,9%) ins Gewicht. Die Ursachen sind vielfältig. Mehr Anzeigen im Kontext Häuslicher Gewalt gehören ebenso dazu, wie vermehrte Aggressionen und gewalttätige Auseinandersetzungen im Ausgang und Freizeitverhalten. Die Raubdelikte gingen demgegenüber aber wieder deutlich zurück (-15,4%). Bei der erneuten Zunahme von illegaler Pornografie (+46,1%) ist auch der hohe Anteil jugendlicher Beschuldigter (25,5%) bedenklich.
2018 hat die Zahl ermittelter jugendlicher Beschuldigter von Delikten gemäss Strafgesetzbuch gegenüber Vorjahr wieder abgenommen (-1.4%), wobei ebenso Straftaten gegen Leib und Leben sowie Vermögensdelikte von Jugendlichen wieder leicht rückläufig waren.
Der Anteil der straffällig gewordenen Asylbevölkerung an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen (StGB) hat leicht zugenommen (5,3%; 2017: 4,7%). Der Anteil ausländischer Straftäter ohne dauerhaften Aufenthalt in der Schweiz hat sich hingegen erneut deutlich verringert (15,2%; 2017: 16,9%). Hier wirkt sich auch der konsequente Vollzug ausländerrechtlicher Massnahmen aus.
Quelle: Kantonspolizei Zürich
Artikelbild: Symbolbild © Philipp Ochsner