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Happy End: Tiger Caruso findet neues Zuhause in LIONSROCK

03.04.2019 |  Von  |  News, Tierwelt

Happy Ends gibt es wirklich: Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat am 29. März den Tiger Caruso erfolgreich in ihr Grosskatzenrefugium LIONSROCK bei Johannesburg gebracht.

Der zwölfjährige Caruso wurde in einem deutschen Safaripark geboren, an einen Zirkus verkauft und von Hand aufgezogen. Als er zwei Jahre alt war, landete er in einem überfüllten Rettungszentrum in den Niederlanden. Bevor VIER PFOTEN das Rettungszentrum übernahm, kannte er nur Schmerz, Stress und Langeweile.

Dank der besonderen Pflege in der VIER PFOTEN eigenen Grosskatzenstation FELIDA, konnte sich Caruso von seinem vergangenen Leiden erholen. Nun findet er sein langfristiges Zuhause in LIONSROCK.

Bevor er die grösste Reise seines Lebens nach Südafrika antrat, trainierte das Team mit Caruso, damit er seine Transportbox freiwillig betrat. Auf diese Weise konnte Stress minimiert und eine riskante Narkose vermieden werden. Die Tierpflegerin aus FELIDA, die Caruso bei der Genesung unterstützte, begleitete ihn auch nach LIONSROCK. Kurz nach seiner Ankunft erkundete er neugierig sein neues Gehege.

Binnen weniger Minuten fühlte er sich bereits so wohl, dass er ein erfrischendes Bad in seinem Pool nahm. „Wir sind so stolz auf diesen tapferen Tiger. Der Transfer verlief ohne Komplikationen und Caruso kann sich nun in der neuen Umgebung einleben. Er hatte zwar einen schweren Start ins Leben, hat sich aber zu einem freundlichen und verspielten Tiger entwickelt. Ihn in LIONSROCK zu sehen, ist alles, was wir uns wünschen konnten“, sagt VIER PFOTEN Grosskatzenexpertin Barbara van Genne.



Ein schwerer Anfang mit glücklichem Ende

Als VIER PFOTEN Caruso in dem niederländischen Rettungszentrum auffand, lebte er eingesperrt in einen kleinen Käfig. Die Haltungsbedingungen waren furchtbar und die Pflege unzureichend. VIER PFOTEN übernahm 2013 das Rettungszentrum und benannte es in Grosskatzenstation FELIDA um. Damals zeigte Caruso Symptome wie Stress und stereotypes Verhalten, doch mit der besonderen Betreuung in FELIDA verbesserte sich sein Zustand immens. Er wurde mehrmals operiert, um ihn von starken Zahnschmerzen zu befreien. VIER PFOTEN stellte Caruso auch mehr Platz mitsamt einem kleinen Pool zur Verfügung. Auf seinen neuen Plattformen machte er gerne Nickerchen und zeigte sich regelmässig interessiert an seinen Beschäftigungsmöglichkeiten.



Tigerhandel innerhalb der EU nach wie vor ein ernsthaftes Problem

Carusos Geschichte endet glücklich, aber viele in Europa geborene Tiger erleiden ein anderes Schicksal. Aufgrund fehlender EU-Vorschriften werden sie weiterhin für kommerzielle Zwecke wie Zirkusse, Privathaltung und Fotomöglichkeiten gehandelt. Es gibt keinen klaren Überblick über die Anzahl der Tiger und den Handel innerhalb Europas. Niemand weiss, wie viele Tiger in Europa gehalten werden, wohin sie gehandelt werden, zu welchen Unterhaltungszwecken sie verwendet werden und wo sie sterben. Einige werden sogar zu Tigerknochenwein oder traditioneller Medizin verarbeitet: VIER PFOTEN deckte auf, dass Tigerhändler in Europa bereit und in der Lage sind, den Verkauf und Transfer von Tigern in asiatische Länder zu erleichtern. Dort führt die Nachfrage nach Tigerteilen für traditionelle Medizin zu Massenquälerei sowie einem Rückgang der Spezies.



Ein Zuhause für viele Grosskatzen

Die Grosskatzenstation FELIDA in den Niederlanden fungiert als spezielles Pflegezentrum für körperlich und geistig traumatisierte Grosskatzen. Wenn sich Grosskatzen von ihrem Trauma erholen, können sie in das Groskatzenrefugium LIONSROCK in Südafrika verlegt werden. Andere brauchen eine lebenslange Spezialpflege und bleiben dauerhaft. Mit dem Zentrum übernahm VIER PFOTEN auch die Verantwortung für die 26 Grosskatzen, die damals dort untergebracht waren. Seitdem wurden 15 Grosskatzen in das südafrikanische Schutzzentrum gebracht. Aktuell leben in FELIDA zwei Tiger und drei Löwen.

Helfen Sie VIER PFOTEN, die Europäische Kommission aufzufordern, den Handel mit Tigern zu verbieten.

 

Quelle: VIER PFOTEN Schweiz
Artikelbilder: © FOUR PAWS I Daniel Born