Föhnsturm bis einschliesslich Donnerstag in den Alpen
Zwischen einem umfangreichen Hochdruckgebiet über Osteuropa und tiefem Luftdruck westlich der Schweiz hat sich über den Alpen eine kräftige Südströmung und damit eine Föhnlage eingestellt. Weil zudem in den vergangenen Tagen ein Tief bis Nordafrika gelangte, wurde entsprechend viel Staub aufgewirbelt, der jetzt auf direktem Weg von der Sahara in die Schweiz gelangt.
Die Folge sind zeitweise dichtere Wolkenfelder durch die vielen vorhandenen Kondensationskeime.
Wie MeteoNews mitteilt, liegt die Schweiz zwischen einer Zone tiefen Luftdrucks über dem Nordatlantik, einem Tief über Nordafrika und einem umfangreichen Hochdruckgebiet über Osteuropa. Durch den entstehenden Luftdruckgradienten hat sich über den Alpen eine Südföhnlage eingestellt. Sie wird in den kommenden Tagen noch zulegen und dürfte am Mittwoch sowie am Donnerstag ihr Maximum erreichen. In den Alpentälern ist mit Sturmböen zu rechnen, beispielsweise im Urnerland sind Böenspitzen über 100 km/h denkbar. Der Föhn sorgt denn auch dafür, dass das Temperaturniveau sehr hoch ist. So sanken die Temperaturen beispielsweise in Meiringen und in Altdorf vergangene Nacht nicht unter 17 Grad. Zudem wurden mit Böenspitzen um 80 km/h bereits Sturmböen registriert.
Durch den vielen Saharastaub in den höheren Luftschichten, der als Kondensationskeim für Wasser dient, und die Tröpfchenbildung bzw. die Bildung von Eiskristallen fördert, bilden sich häufig deutlich mehr Wolken als die Wettermodelle dies berechnen. Dies war auch gestern Ostersonntag der Fall, und auch heute Ostermontag ist der Himmel vielerorts alles andere als blau. Die meisten Wolken dürften uns am morgigen Dienstag erreichen. Am Mittwoch sowie am Donnerstag scheint zumindest in den östlichen Landesteilen wieder öfters die Sonne.
Dennoch ist es in diesen Tagen weiterhin warm, die Temperaturen erreichen heute Ostermontag 19 bis 23 Grad, am Dienstag werden 19 bis 21 Grad erreicht und am Mittwoch und Donnerstag liegen die Höchstwerte bei 21 bis 23 Grad. In den Alpentälern ist mit Föhnunterstützung zum Teil noch das ein oder andere Grad mehr möglich, selbst ein Sommertag ist nicht ganz ausgeschlossen. Für die 25-Grad-Marke bräuchte es allerdings sowohl Föhn wie auch ausreichend Sonnenschein. An das Temperaturniveau von April 2018, als wir lokal sogar an der Hitzemarke von 30 Grad kratzten, kommen wir bei Weitem nicht heran.
Auf der Alpensüdseite hingegen beginnen sich heute Abend die Wolken am Alpenhauptkamm zu stauen, in der zweiten Nachthälfte setzen Niederschläge ein, die bis am Donnerstag anhalten können. In Summe sind speziell im Tessin verbreitet 50 bis 80, lokal bis über 100 Liter Regen pro Quadratmeter zu erwarten.
Am Donnerstag lässt der Föhn dann allmählich nach, und von Westen überquert uns in der Nacht auf Freitag eine Kaltfront. Sie bringt verbreitet kräftige Regengüsse, die Schneefallgrenze sinkt unter 1500 Meter und es erfolgt ein Temperatursturz von gut 10 Grad.
Quelle: MeteoNews
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