Acht Halbwüchsige von Autobahn gerettet - Eltern vermisst
Dramatisch, aber erfolgreich verlaufen ist der Einsatz „Gefahrenstelle“ einer Streifenwagenbesatzung der Autobahnpolizeiwache Frechen auf der A 61 nahe dem Kreuz Bliesheim: Am Montagnachmittag (29. April) hatten Zeugen eine Gruppe offensichtlich minderjähriger Fußgänger auf dem Überholstreifen (!) bemerkt – und geistesgegenwärtig den Notruf 110 gewählt.
Vorweg: Die hilflosen Winzlinge – sie wurden gerettet! Alle. Nach deren Erziehungsberechtigten jedoch fahndeten die Einsatzkräfte bislang erfolglos.
Gegen 14.20 Uhr lief der erste Anruf einer Autobahnnutzerin von der Richtungsfahrbahn Koblenz bei der Polizei auf: An der ehemaligen Anschlussstelle Weilerswist, Streckenkilometer 150, drückten sich demzufolge die in Daunenkleider Gehüllten verzweifelt an die mittlere Betonschrammwand. Unablässig rauschten aberhunderte Kraftfahrzeuge, darunter doppelbereifte 30- und 40-Tonner, auf vier Fahrstreifen nur wenige Zentimeter beiderseits der orientierungslosen Kleingruppe vorbei. Keine Geschwindigkeitsbeschränkung. Anwesende Betreuer, Erziehungsberechtigte, Eltern? Fehlanzeige.
Selbstlos und entschlossen jedoch das verwegene Vorgehen der eingesetzten Beamten: Schnellstmöglich zum Ort des Geschehens gelangt, bremsten sie dort mit aufgeschaltetem Blaulicht den nachfolgenden Verkehr bis zum Stillstand ab. Dann, auf der linken Spur ausgestiegen, näherten sich die Uniformierten der kleinen, verschüchterten und paralysierten Schar. Mit tatkräftiger Unterstützung durch weitere Zeugen nahmen die Polizisten die nunmehr Geretteten ersatzweise unter ihre Fittiche. Und setzten alle acht Findelkinder in einer großen Papiertüte auf den Rücksitz ihres 5er BMW. Eine Absuche des gesamten Umfelds führte keine weiteren Angehörigen oder Verantwortlichen zutage. Wohlbehütet wurde das possierliche Oktett anschließend zur weiteren Betreuung an eine Unterkunft in Bergheim-Niederaussem übergeben.
Und nach Einschätzung der Tierheim-Verantwortlichen sind die erst vor wenigen Tagen geschlüpften Entenküken – den denkbar widrigen Umständen ihres Antreffens entsprechend – wohlauf und überlebensfähig.
Ziel erreicht – vorbei der Stress. Zu erwähnen bleibt indes: Die Entchen-Schar von Weilerswist in Bergheim wohlgeborgen ist. Ihr Verstoß wird nicht geahndet, nach den Eltern wird gefahndet. Tierpfleger hüten sie nun gut. Ihr Küken der Welt – seid auf der Hut!
Quelle: Polizei Köln
Bildquelle: Polizei Köln