Mai war deutlich zu kalt und zu sonnenarm
Nach 13 zu warmen Monaten in Folge war der Mai 2019 verbreitet 2 bis 3 Grad zu kalt, vor allem im Osten zu nass und beidseits der Alpen zu sonnenarm.
Wie MeteoNews mitteilt, waren die vergangenen 13 Monate (April 2018 bis April 2019) stets zu warm, mit Ausnahme vom Januar 2019, der ungefähr dem klimatischen Mittel von 1981 bis 2010 entsprach. Der Mai dagegen präsentierte sich im Norden deutlich zu kalt. Die grösste negative Temperaturabweichung konnte in Vaduz und St. Gallen mit 3.1 bzw. 3.0 Grad verzeichnet werden. Generell war es im Mittelland rund 2 bis 3 Grad zu kalt. Im Westen und Süden fiel das Temperaturdefizit im Vergleich zum langjährigen Mittel mit 1 bis 2 Grad etwas geringer aus. An den meisten Messstationen bedeutet dieser kühle Mai jedoch keinen Rekord, ähnlich temperiert war z.B. der Mai 2013. Für einen noch kühleren Mai müssen wir bereits 28 Jahre zurückblättern, nämlich bis ins Jahr 1991. Immerhin reichte es in Vaduz für den drittkühlsten, in Aarau und Zürich Flughafen für den jeweils sechstkühlsten Mai seit Messbeginn.
Speziell in Erinnerung bleibt der kräftige Kaltluftvorstoss vom 4. und 5. Mai. Am Morgen des 5. Mais konnten in St. Gallen 19 Zentimeter und in Bern 4 Zentimeter Neuschnee gemessen wurden. Dies bedeutete für beide Stationen einen neuen Schneerekord für den Monat Mai. Überdies erreichte das Quecksilber an diesem Tag in Interlaken einen Höchstwert von lediglich 3.7 Grad, was den zweittiefsten im Mai je gemessenen Maximalwert an dieser Station bedeutete. Auf dem Hörnli, dem Pilatus und dem Moléson konnte mit 1.2, -7.0 bzw. -6.7 Grad sogar der tiefste je gemessene Höchstwert im Mai an den jeweiligen Stationen verzeichnet werden. Auch die Eisheiligen (11. bis 15. Mai) machten ihrem Namen alle Ehre: Im Flachland gab es zum Teil strengen Bodenfrost, recht verbreitet auch Luftfrost. Richtig sommerliches Wetter konnte sich dagegen nie durchsetzen. Im Vergleich zum Vorjahr, als im Mai in Basel-Binningen und in Zürich 9 Sommertage und in Bern deren 3 registriert werden konnten, gab es vom 1. bis am 30. Mai 2019 auf der Alpennordseite keinen einzigen Sommertag (Temperaturen >25 Grad) mit Ausnahme von Sion und Visp. Erst am letzten Tag des Monats konnte auch in Basel-Binningen und in Glarus noch ein Sommertag verzeichnet werden.
Des Weiteren war der Mai vor allem im Osten zu nass, auf dem Säntis fiel mehr als doppelt soviel Niederschlag wie in einem durchschnittlichen Mai. Vor allem die Niederschläge zwischen dem 20. und 22. Mai waren beachtlich, teilweise fielen innerhalb von 48 Stunden mehr als 100 Liter Regen auf den Quadratmeter. Im Mittelland war der Niederschlagsüberschuss geringer, im Westen und Süden war es stellenweise sogar deutlich zu trocken. Zudem schien die Sonne verbreitet weniger als im langjährigen Durchschnitt. Besonders gross ist das Defizit im Osten, in Chur betrifft die Abweichung rund 32%. In Luzern und in Basel-Binningen war die Sonnenscheindauer durchschnittlich, in Genf schien sie rund 14% mehr als üblich im Mai.
Quelle: MeteoNews
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