Kanton Bern: 50 Meldungen zu "falschen Polizisten" - 45'000 Franken erbeutet
Bei der Kantonspolizei Bern gingen seit Mitte Juli gegen 50 Meldungen zu verdächtigen Anrufen ein, welche von „falschen Polizisten“ getätigt wurden.
Hochdeutsch sprechende Personen gaben sich als Polizisten aus und fragten nach Wertsachen. In einem Fall erbeuteten sie 45’000 Franken. Die Kantonspolizei Bern mahnt zur Vorsicht und gibt Tipps.
Seit Mitte Juli 2019 sind bei der Kantonspolizei Bern gegen 50 Meldungen zu sogenannten „falschen Polizisten“ eingegangen. Dabei gaben sich akzentfrei hochdeutsch sprechende Anruferinnen und Anrufer meist als Polizisten oder Kriminalpolizisten aus und gaben vor, Ermittlungen zu Einbruch- oder Raubdelikten zu tätigen.
Dabei sei in den Effekten von verhafteten Einbrechern die Adresse der Angerufenen gefunden worden. Aus Sicherheitsgründen müssten daher die Wertgegenstände oder deren Bargeld an die Polizei übergeben und in sichere Aufbewahrung genommen werden. Dazu wollten die „falschen Polizisten“ eine Übergabe vereinbaren, bzw. forderten die Angerufenen teilweise auf, Geld oder Wertsachen an einem bestimmten Ort zu deponieren. Die Anrufe wurden dabei zeitlich und örtlich in Wellen ausgeführt; so waren mehrheitlich die Regionen Walliswil bei Niederbipp und Bleienbach (Mitte Juli), Bern (Ende Juli) und zuletzt Urtenen-Schönbühl (Anfang August) betroffen.
Am 6. August 2019 wurde der Kantonspolizei nachträglich gemeldet, dass eine unbekannte Täterschaft tags zuvor 45’000 Franken erbeutet habe. Eine Anruferin hatte eine Frau aus Zollikofen mit dem genannten Tatvorgehen dazu gebracht, mehrmals Bargeld abzuheben und schliesslich ausserhalb des Kantons Bern zu hinterlegen. Eine persönliche Übergabe, wie dies in anderen bekannten Fällen vorkam, fand nicht statt. Die Täterschaft konnte bislang nicht identifiziert werden.
Die Kantonspolizei Bern warnt in diesem Zusammenhang vor solchen „falschen Polizisten“ und gibt auf ihrer Website Tipps, wie man sich schützen kann.
Quelle: Kantonale Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte und Kapo Bern
Titelbild: Symbolbild © Kapo Bern