Bewohnerinnen führten Explosion in Wohnhaus bewusst herbei

Münster. Nach der Explosion in einem Wohnhaus „Am Max-Klemens-Kanal“ am Mittwochmorgen (18.09., 09:23) konnte die 67-jährige Bewohnerin gestern (18.9.) im Krankenhaus vernommen werden.

„In ihrer Vernehmung gab die 67-Jährige an, dass sie gemeinsam mit der 38-Jährigen die Explosion geplant und herbeigeführt habe“, erläuterte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. „Sie seien aber davon ausgegangen, dass Unbeteiligte nicht zu Schaden kommen.“

Die 38-jährige Bewohnerin des Hauses befindet sich weiterhin in einer Spezialklinik. Sie ist nicht vernehmungsfähig. Der Brandort ist beschlagnahmt und wird heute (19.9.) durch Experten der Polizei untersucht.

„Das Gebäude ist so stark beschädigt, dass eine Einsturzgefahr besteht“, erklärte der Leiter der Mordkommission Kriminalhauptkommissar Joachim Poll. „Das macht die Suche nach Spuren besonders kompliziert.“

Die Staatsanwaltschaft Münster wird heute beim Amtsgericht den Erlass eines Haftbefehls wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion mit versuchter Todesfolge beantragen.

Meldung vom 18.09.2019 – 13:35:

Nach Explosion in Wohnhaus „Am Max-Klemens-Kanal“ – Bewohnerinnen schwer und drei Polizisten leicht verletzt – Mordkommission ermittelt

Nach der Explosion in einem Wohnhaus „Am Max-Klemens-Kanal“ am Mittwochmorgen (18.9., 09:23 Uhr) sind die beiden Bewohnerinnen des Hauses mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden.

Auch drei Polizeibeamte, die einer Gerichtsvollzieherin Vollzugshilfe bei einer Zwangsräumung leisten sollten, erlitten leichte Verletzungen. Eine Mordkommission unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Joachim Poll ist im Einsatz. Die Löscharbeiten der Feuerwehr dauern noch weiter an.

„Es gibt Hinweise darauf, dass die Bewohnerinnen des Hauses die Explosion absichtlich herbeigeführt haben, als die Beamten heute zur Zwangsräumung erschienen. Möglicherweise wollten sie sich dadurch selbst das Leben nehmen“, erklärte der Leiter der Mordkommission Joachim Poll.

Durch die Explosion und den dadurch entstandenen Brand wurden auch die beiden Pferde der Bewohnerinnen getötet.

„Wir ermitteln wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion mit versuchter Todesfolge gegen die zwei 67 und 38 Jahre alten Frauen“, erläutert Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. „Nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen war die Zwangsräumung für heute angekündigt.“ Die Ermittlungen dauern an.

 

Quelle: Staatsanwaltschaft Münster und Polizei Münster
Titelbild: Symbolbild © Heiko Kueverling – shutterstock.com

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