Stadt Zürich ZH: "Demo für eine pelzfreie Schweiz" am 16.11.2019

Knapp 600 Personen haben in der Zürcher Innenstadt ein Importverbot von Echtpelzprodukten gefordert. Adressaten waren neben den Politikerinnen auch Modehäuser wie Bogner und Grieder, die trotz jahrelanger Tierschutz-Kampagnen nicht aus dem Pelzgeschäft aussteigen.

An der Schlusskundgebung sprach unter u.a. die frisch gewählte Nationalrätin und Initiatorin der Massentierhaltungsinitiative Meret Schneider (Grüne, ZH).

Der Demonstrationszug war laut, bunt und friedlich. Knapp 600 Personen sind durch die Zürcher Innenstadt gezogen, viele davon mit Schildern, die leidende Tiere auf Pelzfarmen zeigten. Bei Temperaturen um die 0° machten sie sich, angespornt vom deutschen Referenten und Tierrechts-Aktivisten Viktor Gebhart, vom Helvetiaplatz aus auf den Weg in die Innenstadt.






«Grieder ist schuldig, Bogner macht mit, auf Kosten der Tiere ein Mordsprofit!», skandierten sie, als sie sich dem Paradeplatz näherten. Dort befinden sich die Modehäuser, die sich trotz jahrelanger Bemühungen des Zürcher Tierschutzes weigern, aus dem Pelzgeschaft auszusteigen. Auch die Modeboutique Marie Claire (Modekeller Fashiongroup) und ESCADA wurden mit Parolen adressiert. Weniger Aufmerksamkeit bekam dieses Jahr der PKZ, da dieser «immerhin» China- und Zuchpelze ausgelistet habe.

Des Weiteren kritisierten die OrganisatorInnen auch die «Strategien» der internationalen Pelz-Lobby: Diese führe seit Jahren gross angelegte Kampagnen, um KonsumentInnen zu täuschen. Nicht zuletzt aufgrund des steigenden Trends hin zum Pelzausstieg würde sie, gemäss Anti Fur League, «immer absurdere Lügen verbreiten, um ihr angeknackstes Image zu retten». Dabei werde insbesondere die Natürlichkeit von Echtpelz betont, obwohl die internationale Pelzindustrie alles andere als nachhaltig sei.

«Wir müssen mit der Zeit gehen», sagt Nina Bachellerie, Mediensprecherin der Anti Fur League, «und anerkennen, dass es nicht an der fehlenden Aufklärung liegt. Die Grossen der Fashionwelt haben bereits begriffen, dass Pelz untragbar ist – und die Modehäuser folgen.»

Weiter betont sie: «Die Produktionsmethoden der ausländischen Pelzindustrie erfüllen gemäss Schweizer Recht immer den Tatbestand der Tierquälerei – unabhängig davon, ob die Pelze deklariert sind oder nicht. Darum ist auch einzig ein Importverbot zielführend, wenn wir nicht das unterstützen wollen, was wir im eigenen Land verurteilen und verbieten.»

Die Anti Fur League ist eine unabhängiges Team von Freiwilligen mit dem Ziel, Echtpelz aus den Schweizer Modehäusern zu verbannen. Mit der Organisation der jährlichen Zürcher Anti-Pelz-Demo und durch ihr Wirken als Vernetzungs-Plattform kämpfen sie für ein Importverbot von Echtpelzprodukten.

 

Quelle: Anti Fur League
Bildquelle: Anti Fur League

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