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Wetter Schweiz: Diverse Rekorde im Vorfeld einer turbulenten Nacht

Tiefdruckgebiet „Ottilia“ war heute für den starken Südwestwind verantwortlich, der zu extrem milden Temperaturwerten führte. So sind an etlichen Stationen die Tagesmitteltemperaturen auf Rekordkurs, abgerechnet wird aber erst um Mitternacht. Weiter brachte der Südwestwind kräftige Windböen, in St. Gallen wurden 100 km/h gemessen, auf dem Säntis 150 km/h.

Im Süden wehte starker bis stürmischer Nordföhn, der zum Teil neue Rekordtemperaturen im Februar brachte.

Wie MeteoNews mitteilt, sorgte im Vorfeld einer Kaltfront, die ausgehend von einem sogenannten Randtief des Tiefdruckgebiets „Petra“ in der zweiten Nachthälfte die Schweiz erreicht, Tief „Ottilia“ für turbulentes Wetter. Durch die extrem milde Luftmasse kamen einige Rekorde ins Wanken, ein paar neue Rekorde konnten aufgestellt werden.

Mit Nordföhn im Süden beinahe sommerlich warm

0.9 Grad fehlten in Biasca für einen Sommertag. Durch viel Sonnenschein und eine sehr milde Luftmasse sowie kräftigen Nordföhn wurde diese Temperatur ermöglicht. Weiter wurden in Grono GR und Locarno-Magadino 23.9 Grad gemessen, in Locarno-Monti 23.1 Grad und in Acquarosse/Comprovasco sowie in Cevio deren 22 Grad. Die 20-Grad-Marke ebenfalls geknackt hat Lugano mit 20.2 Grad. Für Grono bedeutet dies neben einem neuen Februarrekord auch einen Rekord für alle drei Wintermonate. Nie war es im Dezember, Januar und Februar seit Messbeginn 1971 wärmer. Auch in Locarno-Magadino und auf dem San Bernardino konnten neue Februarrekorde aufgestellt werden. Gemessen wird hier seit 1953 bzw. 1968.

Weiter konnten für die erste Hälfte des Monats Februar in Locarno-Monti mit 23.1 Grad, in Acquarosse/Comprovasco mit 22 Grad sowie auf der Alpennordseite in Interlaken mit 16.7 Grad neue Rekorde aufgestellt werden. Gemessen wird hier seit 1935, 1976 und 1958. Bemerkenswert ist auch, dass in Basel-Binningen seit dem 31. Januar heute am 4. Tag in Folge die Marke von 15.0 Grad erreicht oder überschritten wurde.

An etlichen Stationen wahrscheinlich neue Tagesmitteltemperatur-Rekorde

Da der Wind auch in den nächsten Stunden anhalten dürfte, sind an etlichen Stationen die Rekorde aus zum Teil langjährigen Messreihen für die Tagesmitteltemperatur, also der Durchschnittstemperatur des gesamten Tages, in Griffweite oder teilweise praktisch schon im Trockenen. Dies gilt nach aktuellem Stand für: Andermatt, Bern, Buchs/Aarau, Buffalora/Ofenpass, Delémont, Ebnat-Kappel, Einsiedeln, Genf, Interlaken, Langnau im Emmental, Lausanne, Luzern, Münstertal, Nyon, Payerne, Samedan, San Bernardino, Sils im Engadin, Tänikon, Wädenswil, Wynau, Zürich-Affoltern und Zürich-Kloten.

Bemerkenswert sind die Stationen, die eine lange Messreihe vorweisen können, nachfolgend die Stationen, die Messreihen bis ins 19. Jahrhundert vorzuweisen haben: In Sils im Engadin wird seit 1863 gemessen, in Andermatt, Bern, auf dem San Bernardino, in Genf und in Samedan seit 1864, in Luzern seit 1867.

Kaltfront eines Randtiefs von Tiefdruckgebiet Petra bringt eine turbulente Nacht

In der zweiten Nachthälfte und genauer ab etwa 3 Uhr erreicht eine Kaltfront die Schweiz. Sie zieht dann rasch Richtung Alpen, wo sie bereits etwa um 5 Uhr zu liegen kommt und diese in den nächsten 1 bis 2 Stunden überqueren wird. Bereits im Vorfeld wird ab Mitternacht der Wind weiter auffrischen, mit der Kaltfront ist im Flachland mit Böen von 90 bis 110 Kilometern pro Stunde zu rechnen, besonders in exponierten und erhöhten Lagen sind auch stärkere Böen möglich, lokal könnten Orkanböen auftreten. Danach ist auch in den Alpentälern mit stürmischem Wind zu rechnen, auch hier sind durch Kanalisierungseffekte schwere Sturmböen oder vereinzelt auch Orkanböen möglich. Auf den Bergen werden Orkanböen um 120 bis 150 Kilometer pro Stunde erwartet, auf den höheren und exponierten Gipfeln sind Böen bis 180 km/h möglich.

 

Quelle: MeteoNews
Artikelbild: Symbolbild © Andrei Bortnikau – shutterstock.com

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