Kanton Bern: Massnahmen wegen Corona-Situation im Asylbereich

Die Corona-Pandemie und die vom Bund angeordneten Massnahmen zu deren Eindämmung wirken sich auf die Betreuung und Unterbringung von Asylsuchenden im Kanton Bern aus. Der Migrationsdienst hat in Zusammenarbeit mit den Asylsozialhilfestellen und den Gemeinden rasch umsetzbare Schritte zum Schutz der betroffenen Personen in Angriff genommen.

Im Zuge der Corona-Pandemie hat der Bund die Abstandsregeln sowie die Isolations- und Quarantänemassnahmen weiter verschärft. Um das Risiko von Ansteckungen mit COVID-19 zu verringern, wurden in den aktuell fast vollausgelasteten Asylunterkünften des Kantons Bern Massnahmen umgesetzt.

In den kommenden Wochen werden die Bestandszahlen aufgrund der Zuweisungen des Bundes und der geltenden Reisebeschränkungen nicht abnehmen. Aus diesem Grund nimmt der Kanton Bern zusätzliche Standorte in Betrieb, um die Belegung der Asylstrukturen zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner und des Betreuungspersonals auszudünnen. Die Standorte werden so rasch wie möglich kommuniziert.

Massnahmen des kantonalen Migrationsdienstes

In den vergangenen Wochen haben der Migrationsdienst und die für die Betreuung von Asylsuchenden zuständigen Asylsozialhilfestellen einen umfangreichen Massnahmenkatalog definiert: So wurden detaillierte Informationsunterlagen erarbeitet, Corona-Verdachtsfälle rasch isoliert, technische Schutzvorkehrungen realisiert sowie erhöhte Hygienestandards umgesetzt. Um besonders verletzliche Asylsuchende – Betagte sowie Personen mit Vorerkrankungen – zu schützen, werden diese in gesonderten Strukturen untergebracht.

Bereits am 18. März 2020 konnte dazu, mit Unterstützung der Standortgemeinde Gampelen, die Unterkunft Eschenhof in Betrieb genommen werden. Dadurch ist es einerseits möglich, verletzliche Personen angemessen unterzubringen, andererseits können die bestehenden Asylstrukturen entlastet werden. Die Unterkunft Eschenhof, die per 1. April 2020 als Rückkehrzentrum hätte genutzt werden sollen, ist bereit und wird wie geplant durch die ORS Service AG betrieben.

Um auf die durch das Coronavirus bedingte Lageverschärfung zu reagieren, aktiviert der Kanton Bern weitere Unterkünfte aus der strategischen Reserve. Der Kanton steht in einem engen Austausch mit den Standortgemeinden, den betroffenen Behörden und den Asylsozialhilfestellen.

Transfer von Nothilfebeziehenden vorübergehend unterbrochen

In der aktuellen Situation sind die Gesundheit und der Schutz der dem Kanton Bern zugewiesenen Personen des Asylbereichs und des Betreuungspersonals absolut zentral. Aus diesem Grund müssen die Massnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vorrangig umgesetzt werden. Aus diesem Grund wird der Transfer von Personen mit rechtskräftigen Wegweisungsentscheiden in die Rückkehrzentren vorerst ausgesetzt. Die Eröffnung dieser Zentren verzögert sich. Die Sicherheitsdirektion und die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion halten indes an einer fristgerechten Umsetzung der Neustrukturierung des Asyl- und Flüchtlingsbereichs per 1. Juli 2020 fest.

Ausserordentliche Situationen wie die aktuelle Corona-Pandemie fordern den Einsatz aller Beteiligten. Wir danken den Asylsozialhilfestellen und deren Mitarbeitenden, die tagtäglich mit den Personen im Asylbereich zusammenarbeiten, aber auch den betroffenen Standortgemeinden, den Regierungsstatthalterinnen und -statthaltern, allen anderen Betroffenen und nicht zuletzt den Mitarbeitenden für ihr grosses Engagement und ihren täglichen Einsatz unter erschwerten Bedingungen.

Die operativ herausfordernde Lage im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wird die zur Verfügung stehenden Ressourcen des Amtes für Bevölkerungsdienste bis auf weiteres sehr stark beanspruchen. Die Sicherheitsdirektion bittet daher um Verständnis, dass sie nicht auf jede Frage der Medien, Interessensgruppen oder anderweitig Interessierten einzeln eingehen kann.

 

Quelle: Kanton Bern
Titelbild: Aleks_Shutter – shutterstock.com

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