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Einbruchschutz – Sicherheit an erster Stelle

11.06.2020 |  Von  |  News

Eine Sparte rüstet auf: Der Einbruchschutz läuft längst nicht mehr rein physisch, sondern auch über die digitale Schiene. Netzwerkkameras, Echtzeitüberwachung und Zutrittssysteme gehören zu den wichtigen Stichwörtern der modernen Sicherheitstechnik.

Neben den grossen Firmen können sich immer mehr Privatleute eine ausgefeilte Sicherheitsanlage leisten, weil die zugehörige Hardware immer kostengünstiger wird. Einige Schlaglichter auf die Möglichkeiten, die sich derzeit bieten.

Netzwerkkameras mit höchster Bildqualität und IPP66-Gehäuse

Professionelle Netzwerkkameras waren in früheren Zeiten allein den finanzkräftigen Unternehmen vorbehalten, die ihre Gebäude damit ausrüsteten. Die Technik ist heute nicht nur sehr viel günstiger, sondern auch handlicher und flexibler geworden, sowohl für den privaten als auch für den gewerblichen Gebrauch. Supermärkte wie Rewe oder Netto machen im grossen Rahmen vor, was der Privatmann ganz leicht kopiert: Auf dem Gelände der Discounter-Riesen sind ganze Kohorten von versteckten Kameras aufgehängt, für Einbrecher schwer zu erkennen und im Aussenbereich effektiv wettergeschützt.

Die IPP66-Zertifizierung stellt sicher, dass Regen und Wind den kompakten Geräten nichts anhaben können, sie liefern teilweise 30 Bilder pro Sekunde in einer Bildqualität von zwei bis fünf Megapixeln. Genug also, um Gesichter und Kleidung sehr genau zu erkennen, und nicht wie in alten Zeiten, als das Bildmaterial vor allem bei schlechter Beleuchtung nur ein paar verzerrte Gestalten zeigte. Das erleichtert die Überführung eventueller Einbrecher ungemein. Die Überwachung muss nicht mehr von einem mit Bildschirmen ausstaffierten Raum aus erfolgen, sondern die Bilddaten werden auch an mobile Endgeräte geliefert. Sicherheitsleute können jederzeit sämtliche sensible Bereiche im Auge behalten, auch wenn sie sich nicht direkt vor Ort oder auf einem Rundgang befinden.

Ausgeklügelte modulare Zutrittskontrolle für Rechenzentren

Nicht nur physische Waren benötigen einen effektiven Einbruchschutz, auch im digitalen Raum sind „Einbrecher“ unterwegs, die sich gern am Hab und Gut anderer Leute bedienen. Rechenzentren bewahren Abertausende persönliche Daten auf, die es unbedingt zu schützen gilt. Einige Unternehmen haben der Öffentlichkeit Einblicke in ihre komplexen Sicherheitssysteme gegeben, um auf diese Weise das Kundenvertrauen zu stärken. Sie stellen gleich auf mehrfache Weise sicher, dass keine vertraulichen Informationen nach aussen dringen. Der Anbieter PokerStars Casino ist eine von diesen mitteilungsfreudigen Firmen: Das Online-Unternehmen bietet rund um die Uhr ununterbrochene Transaktionen auf seinen Servern, weshalb es wichtig ist, nicht nur die Integrität des Spiels aufrechtzuerhalten, sondern auch die Sicherheit der Nutzer- und Zahlungsdaten zu gewährleisten.

Der Anbieter verlässt sich auf Kombinationen von verschiedenen Zutrittssystemen, die Unbefugten den Weg versperren: „Modulare Zutrittskontrolle“ nennt sich ein solches Sicherheitskonzept, das unter anderem mit Fingerabdrücken, Iris-Scannern, RFID-Chips, PINs und Passwörtern arbeitet. Nur wenige Personen sind befugt, in den Hochsicherheitsbereich vorzudringen, die meisten Mitarbeiter haben eingeschränkte Zugriffsrechte, die genau auf ihren Arbeitsbereich zugeschnitten sind. Ähnlich ausgerüstet sind auch die ganz grossen Global Player wie Facebook, Amazon und Google.


Biometrische Identifikation (Bild: Alexander Supertramp - shutterstock.com)

Biometrische Identifikation (Bild: Alexander Supertramp – shutterstock.com)


Warensicherungssysteme: ein bunter Strauss von Möglichkeiten

Im Einzelhandel haben sich elektronische Warensicherungssysteme etabliert, die ebenso verlässlich wie flexibel agieren. In einem Komplettset sind sowohl die nötigen Warensicherungsetiketten als auch die zugehörigen Deaktivatoren und Handscanner enthalten. Die Etiketten gibt es in mehreren unterschiedlichen Ausführungen, angepasst an die jeweils zu schützenden Produkte: Der Geschäftsinhaber kann sich nach Bedarf für Hart-, Klebe- oder Farbetiketten entscheiden. Hartetiketten erfreuen sich besonderer Beliebtheit, weil sie so robust sind, dass sie sich meist problemlos wiederverwenden lassen. Grösse und Form sind variabel, sodass auch hier wieder eine massgeschneiderte Lösung möglich wird.

Mit den Sicherheitsetiketten ist das Personal von Takko, H&M und Co. davon entbunden, ständig auf Ladendiebe achten zu müssen und kann sich so ganz der Kundenbetreuung zuwenden. Falls jemand versucht, das Geschäft mit gestohlenen Waren zu verlassen, wird ohnehin ein Alarm ausgelöst. Zur Anwendung dieses Systems besteht die Notwendigkeit, das Personal gründlich zu schulen. Denn die Mitarbeiter im Laden haben direkt mit den Etiketten zu tun, sie müssen sie an die Produkte anbringen und wieder entfernen. Und auch das Erkennen und Deaktivieren von Fehlarmen fällt in ihr Aufgabengebiet. Einige Sicherheitsfirmen liefern sämtliche Hardware mitsamt der Personalschulung im Komplettset. Eine monatliche Flatrate stellt den ständigen Nachschub sicher.

Einen Schritt weiter: digitale Alarmsysteme mit Personenerkennung

Die heutigen Einbruchmeldeanlagen sind in den meisten Fällen teildigitalisiert, ob sie sich nun im heimischen oder gewerblichen Gebrauch befinden. Traditionelle analoge Systeme wurden dafür mit App-Steuerungen ergänzt, sodass das Smartphone zum zentralen Überwachungsinstrument avanciert. Erst seit relativ kurzer Zeit befinden sich vollständig digitale Alarmanlagen auf dem Markt, die weitere Anwendungsmöglichkeiten mit ins Spiel bringen. Beispielsweise erkennen die neuen virtuellen Systeme automatisch die Anwesenheit „bekannter“ Personen und wissen auch, wann diese das Haus verlassen. Dann schaltet die Sicherheitsanlage von selbst scharf. Manuelles Scharfschalten ist in diesem Fall nicht mehr nötig – und entsprechend gerät dieser relevante Schritt auch nicht mehr in Vergessenheit.

Einbruchschutz nach Baukastenprinzip: effektiver geht es nicht

Moderne Sicherheitssysteme lassen sich miteinander kombinieren, sodass am Ende für jedes Objekt ein individuell konzipierter Schutz entsteht. Einige Elemente bleiben dabei absichtlich sichtbar, um Kriminelle von vornherein abzuschrecken. Andere wiederum lassen sich aufgrund ihrer geringen Grösse hervorragend verstecken, wie zum Beispiel moderne Kameras, die sozusagen „aus dem Hinterhalt“ filmen. Überall dort, wo es für zwielichtige Gestalten etwas zu holen gibt, sollte der Einbruchschutz eine wichtige Rolle spielen – und nach dem Baukastenprinzip auf das jeweilige Objekt zuschnitten werden. Dann kommt garantiert nichts mehr abhanden.

 

Titelbild: Lucky Business – shutterstock.com